Begleitung Zusammenschluss Psychiatrieregion Winterthur - Zürcher Unterland (Vernetz-Studie I und II)
Versorgung und Netzwerk in der Psychiatrieregion
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Prof. Dr. Agnes von Wyl
- Projektteam : Silvia Passalacqua
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Öffentliche Hand (ohne Bund) (Integrierte Psychiatrie Winterthur - Zürcher Unterland IPW)
- Projektpartner : Integrierte Psychiatrie Winterthur - Zürcher Unterland IPW
- Kontaktperson : Agnes von Wyl
Beschreibung
Am 1. Januar 2010 wurden die Betriebe Klinik Hard und
Integrierte Psychiatrie Winterthur (ipw) zu einer
Organisationseinheit zusammengefasst (Integrierte Psychiatrie
Winterthur - Zürcher Unterland). Die ZHAW wurde von der ipw
beauftragt, mittels prospektiver Studien den Zusammenschluss zu
begleiten und die entstehenden Veränderungen zu untersuchen. Zum
einen sollten die psychiatrische Versorgungssituation der
Psychiatrieregion Winterthur- Zürcher Unterland erhoben und im
zeitlichen Verlauf beobachtet werden. Zum anderen zielten die
Studien darauf ab, das ambulante Versorgungsnetz psychiatrischer
Patienten in der Region sowie die Zusammenarbeit dessen einzelner
Akteure untereinander zu erfassen und die Bedarfslage bezüglich
koordinierter Vernetzungsarbeit zu analysieren.
Zur Analyse des ambulanten Netzwerkes wurde eigens ein
entsprechender Fragebogen entwickelt, der an das gesamte
sozial-psychiatrische Netz der Region Winterthur – Zürcher
Unterland versendet wurde (niedergelassene Psychiater und
PsychotherapeutInnen, Haus- und Kinderärzte, Spitex-Mitarbeitende,
Beratungsstellen, betreute Wohneinrichtungen, Sozialbehörden,
kirchliche Einrichtungen, Laien- und Selbsthilfe sowie geschützte
Arbeitsstellen). Der Bogen erfragt neben dem Bekanntheitsgrad der
beiden Institutionen auch die Erfahrungen in der Zusammenarbeit
sowie die Vernetzung und den Austausch innerhalb des ambulanten
Helfernetzes.
Im Mai 2010 fand eine Initialerhebung statt. Die Resultate zeigen
die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den beiden
Versorgungsgebieten. Sie ermöglichen den Verantwortlichen
spezifischere Planungen im Sinne einer patientenorientierten
Versorgung. 2013 wurde eine Verlaufserhebung durchgeführt, um den
Veränderungsprozess des Zusammenschlusses der Psychiatrieregionen
Winterthur und Zürcher Unterland in die neue Organisationseinheit
wissenschaftlich zu begleiten.
In der Erhebung 2014 wurden die Erfahrungen mit der ipw auf einer
Skala von 1 bis 5 mit einem Mittelwert von M = 3,54 für die
Bekanntheit der Angebote, von M = 3,83 für die Angemessenheit der
Angebote und von M = 3,32 für die Beurteilung des Eingebundenseins
während der Behandlung eingeschätzt. Bei der Bekanntheit der
Angebote zeigten sich Psychiater und Psychologen leicht
zufriedener, während Hausärzte und Spitex-Fachpersonen sich während
der Behandlung am wenigsten informiert und eingebunden fühlten
(nicht signifikant). Die Zusammenarbeit mit der ipw und mit den
Fachpersonen der Region wurde eher positiv eingeschätzt, mit einer
leicht kritischeren Meinung der Hausärzte und der
Spitex-Fachpersonen (nicht signifikant).
Fragen zur Einstellung zur integrierten psychiatrischen Versorgung,
eingeschätzt auf einer Skala von 1 bis 5, deuteten mit dem
Mittelwert von 3,1 bei der Frage zur Verbesserung zur
Betreuungskonstanz und dem Mittelwert von 3,49 bei der Frage zur
verstärkten Patientenorientierung auf eine erfolgreiche Umsetzung
der gesetzten Ziele hin, wobei noch Optimierungsmöglichkeiten
bestehen.
Drei Jahre nach der Fusion der ipw mit der Klinik Hard fühlten sich
die Fachpersonen im Zürcher Unterland signifikant besser informiert
über die Neuerungen und Veränderungen im psychiatrischen Netz als
noch 2010. Die hohe Rücklaufquote der Befragung (44%) weist auf
eine gute Repräsentativität der Antworten hin.