Companion: Betriebliche Gesundheitsförderung bei Jugendlichen
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Dr. Fabienne Amstadt, Prof. Dr. Agnes von Wyl
- Projektteam : Prof. Dr. Oliver Bendel, Martina Blaser, Brigitte Eich-Stierli, Beatrix Horni, Remo Ryter, Matthias Stöckli, Prof. Dr. Rainer Telesko, Laura Maria Wade-Bohleber
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : KTI
- Projektpartner : Gesundheitsförderung Schweiz, Die Schweizerische Post, Sozialamt der Stadt Bern (Kompetenzzentrum Arbeit KA)
- Kontaktperson : Agnes von Wyl
Beschreibung
Ausgangslage
In der Schweiz sind verschiedene wissenschaftlich fundierte und in
der Praxis bewährte Programme zu betrieblicher Gesundheitsförderung
und Prävention im Einsatz. Diese Programme sind allerdings
lebensphasenübergreifend ausgerichtet. So gab es insbesondere für
Berufslernende noch keine eigens auf ihre Bedürfnisse angepasste
Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogramme im Setting Betrieb.
Das Jugendalter – und damit die Lehrzeit im Betrieb – bildet jedoch
eine entscheidende Zeitspanne für gesundheitsfördernde
Massnahmen.
Prämissen
Im vorliegenden Projekt wurden die Erkenntnisse der Forschung im
Bereich Gesundheitsförderung bei Jugendlichen auf den Bereich
betriebliche Gesundheitsförderung für Berufslernende
übertragen.
- In der Phase der Loslösung von der Familie orientieren sich
Jugendliche in Einstellungen und Verhaltensweisen vornehmlich an
ihrer Peer-Gruppe. Massnahmen der betrieblichen
Gesundheitsförderung sollten sich demnach auf die
innerbetrieblichen Peer-Gruppen beziehen.
- Innerhalb einer Peer-Gruppe herrscht meist eine positive Kultur
im Sinne einer «Positive Peer Culture». Jugendliche unterstützen
sich gegenseitig und lernen voneinander, was das Ausleben von
folgenden vier Kernbereichen einer gesunden Entwicklung erlaubt:
Zugehörigkeit, Befähigung, Unabhängigkeit und Grosszügigkeit.
- Empowerment – verstanden als Strategien zur Erhöhung der
individuellen Autonomie, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung –
zeigt sich als zentraler Wert bei der Suche Jugendlicher nach einer
eigenen Identität.
- Das Smartphone als mobiles und interaktives Medium spielt bei den
Jugendlichen eine bedeutsame Rolle. Es liegt demnach nahe, dass der
Zugangsweg für gesundheitsfördernde Angebote über ein Smartphone
erfolgen sollte.
Projektbeschrieb
Unter Berücksichtigung dieser Prämissen wurde ein Projekt
ausgearbeitet, das mittels einer App die innerbetriebliche
Peer-Kultur und damit die Gesundheit fördern soll. Im Rahmen eines
Pilotprojekts in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsförderung
Schweiz (GF CH) und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW,
Hochschule für Wirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik)
wurde eine solche App namens Companion für zwei Pilotbetriebe – die
Schweizerische Post (Region Mitte) und das Kompetenzzentrum Arbeit
in Bern – entwickelt, implementiert, evaluiert und
weiterentwickelt. Ein zentraler Bestandteil bildete dabei ein
App-gestütztes Peer-Mentoring, bei dem sich jüngere Peers bei
erfahrenen Peers innerhalb eines Betriebs Unterstützung bei
Problemen holen konnten. Daneben werden über die App weitere
Funktionalitäten angeboten.