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Gesundheit

Elektronische Pflegedokumentation

Evaluation der elektronischen Pflegeprozess-Dokumentation «Pflegis»

Elektronische Pflegedokumentationen sollen die Arbeit der Pflegenden erleichtern. Bisher gibt es in der Schweiz jedoch keine Untersuchungen, bei denen Pflegende in die Evaluation von elektronischen Pflegedokumentationen einbezogen wurden. Ziel unserer Studie ist es daher, die Einführung des Systems «Pflegis» im Triemlispital aus Sicht der Fachpersonen zu überprüfen. Dabei sollen einerseits allfällige Vor- und Nachteile des Systems identifiziert werden und andererseits potentieller Weiterbildungsbedarf bei den Pflegenden ermittelt werden.

Beschreibung

Die elektronische Dokumentation des Pflegeprozesses ist heute bereits in vielen Spitälern ein fester Bestandteil der Praxis. Allerdings liegen noch keine Studien dazu vor, inwiefern verschiedene elektronische Systeme die Pflegenden bei ihrer Arbeit unterstützen. Dies gilt auch für das interaktive, theoriegeleitete System «Pflegis», das seit einigen Monaten in verschiedenen Abteilungen des Zürcher Stadtspitals Triemli im Einsatz ist.

Nun geht ein gemeinsames Projekt des Triemli-Spitals und des Instituts für Pflege der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften der Frage nach, inwieweit das System «Pflegis» die Mitarbeitenden bei der Umsetzung des Pflegeprozesses unterstützt. Das Projekt will Fragen zur individuellen Erfassung der Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten, zu Pflegediagnosen, Zielformulierungen und Pflegemassnahmen beantworten. Ausserdem soll evaluiert werden, welche Systemelemente von «Pflegis» von den Pflegenden am meisten genutzt werden.

Hintergrund

Elektronische Pflegedokumentationen bieten gegenüber Papier-Dokumentationen Vorteile: Eine standardisierte Erfassung von Daten, bessere Lesbarkeit, eindeutige Begriffe, weniger Redundanzen und Zeitersparnis. Zudem können die Daten später für andere Fragestellungen wieder herangezogen werden. Die Dokumentationssysteme sollen Pflegende darin unterstützen, den Pflegeprozess konsequent umzusetzen und somit die Qualität der Pflege zu verbessern. Dies, indem die Mitarbeitenden dazu angeleitet werden,

  • individuelle Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten systematisch zu erfassen,
  • Pflegediagnosen und Ziele zu formulieren und
  • entsprechende Massnahmen einzuleiten und deren Erfolg zu evaluieren.

Verschiedene Abteilungen des Zürcher Stadtspital Triemli haben das System «Pflegis» bereits eingeführt. Dieses beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und funktioniert interaktiv. Es stellt an die Mitarbeitenden die Forderung, den Pflegeprozess vollständig und auf Klassifikationen gestützt umzusetzen. 

Ziel

Bislang existieren in der Schweiz keine Untersuchungen, bei denen Pflegende in die Evaluation einer elektronischen Pflegedokumentation einbezogen wurden. Ziel unserer Studie ist es daher, die Einführung des Systems «Pflegis» im Triemlispital aus Sicht der Fachpersonen zu überprüfen. Dabei sollen einerseits allfällige Vor- und Nachteile des Systems identifiziert werden und andererseits potentieller Weiterbildungsbedarf bei den Pflegenden ermittelt werden.

Forschungsfragen

  1. Unterstützt das System «Pflegis»  die Pflegenden bei der Umsetzung des Pflegeprozesses?
  2. Wie beurteilen Fachpersonen die Funktionalität des Systems?
  3. Welche Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten werden aus Sicht der Pflegenden beschrieben?
  4. Welche Systemelemente werden von den Pflegepersonen häufig, welche wenig genutzt?

Methode und Durchführung

Die Studie wird in Zusammenarbeit mit dem Stadtspital Triemli in Zürich durchgeführt. Von den Abteilungen, die das System «Pflegis»  bereits seit drei Monaten nutzen, wurden zehn zufällig ausgewählt. Alle Pflegepersonen dieser Abteilungen (n=160) werden mit einem standardisierten Fragebogen befragt. Mit den verschiedenen Funktionsgruppen, zu denen diplomierte Pflegepersonen, Fachberater, Aus- und Weiterbildner sowie Abteilungsleitende und deren Stellvertretungen zählen, finden 10 Fokusgruppeninterviews statt. Auch die Auswahl der Teilnehmenden für die Fokusgruppen erfolgt zufällig. Um allgemeine Nutzungsdaten des Systems zu evaluieren, erhebt die Abteilung Pflegeinformatik des Stadtspital Triemli zudem statistische Daten. Alle erhobenen Daten werden mit qualitativen und quantitativen Analysemethoden ausgewertet.

 

Nutzen der Evaluation

Die Studie soll dem Triemlispital Auskunft darüber geben, welche Erfahrungen Mitarbeitende mit dem Dokumentationssystem «Pflegis»  gemacht haben und welchen Nutzen dieses bietet. Die Studie dient dazu, die Ausgangslage zu bestimmen und zu erarbeiten, wie die individuelle Erfassung von Patientenbedürfnissen verbessert werden kann.

Projektorganisation

Co-Projektleitung:

  • Prof. Dr. Heidi Petry, PhD, RN, ZHAW
    Besitzt seit 2013 die Professur für Gemeindenahe integrierte pflegerische Versorgung. Sie absolvierte ihre Ausbildung in all-gemeiner Krankenpflege in Deutschland. Nach Weiterbildungen u.a. zur Pflegeexpertin Höfa II, in der Schweiz, erwarb sie ihren Master of Science und ihre Promotion in Pflegewissenschaft an der University of Washington, Seattle, USA. Ihre Forschungsin-teressen und Tätigkeiten konzentrieren sich auf die Erhaltung von Gesundheit und Selbständigkeit im Alter, mit Schwerpunkt auf vulnerablen Populationen.
  • Anna Bernhard, MScN, Stadtspital Triemli
    Sie absolvierte ihre Pflegeausbildung in Thun und war danach auf medizinischen Abteilungen sowie in der Berufsausbildung als Dozentin tätig. Später erwarb sie ihren Master in Nursing Science an der Universität Basel. Sie fördert als Leiterin der Pflegeent-wicklung ein patientenzentriertes und wirksames Handeln der Pflegefachpersonen. Zudem steht die Weiterentwicklung der klinischen Fähigkeiten der Pflegefachpersonen im Fokus ihres Wirkens.

Projektdauer: 1. Juni 2013 - 21. Januar 2015

Projektteam ZHAW: Hannele Hediger, lic.phil. RN

Projektteam Stadtspital Triemli

  • Karsten Hopbach, Leiter Pflege DMS
  • Corinne Auer, MScN, Pflegeexpertin DMS
  • Heidi Usami, Leiterin Pflege DOD
  • Christine Vetter, BScN, Pflegeexpertin DOD

Website: www.zhaw.ch/gesundheit/e-pflegedokumentation

Partner: Stadtspital Triemli, Zürich

Projektphasen:

  • 01. Juni 2013 - 25. Oktober 2013: Vorbereitung Projektstart
  • 27. Oktober 2013 - 31. Màrz 2013: Datensammlung
  • 1. April 2014 - 30. Juni 2014: Datenanalyse/Schlussbericht

 

 

 

 

 

Projektpartner und Sponsoren

Sponsoren

  • Stiftung Krankenpflege
  • Stadt Zürich
  • Stadtspital Triemli Zürich