Wenn sich der Staub nicht legt: Skandal-Reaktivierung und Re-Framing
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Prof. Dr. Marco Clemente
- Stellv. Projektleiter/in : Prof. Dr. Christian Vögtlin
- Projektvolumen : CHF 348'000
- Projektstatus : laufend
- Drittmittelgeber : SNF (SNF-Projektförderung / Projekt Nr. 219661)
- Kontaktperson : Marco Clemente
Beschreibung
Skandale sind allgegenwärtige soziale Phänomene, die für die beteiligten Akteure und Akteurinnen, ihre Partner:innen und die Gesellschaft im Allgemeinen katastrophale Folgen haben können, da sie das Vertrauen in die Institutionen, die die Gesellschaft verbinden, untergraben können. Bekannte Skandale wie Enron, Parmalat, die FIFA und der jüngste Fall der Credit Suisse führten zu einem Vertrauensverlust in Unternehmen und Institutionen und bewirkten erhebliche Veränderungen in den betroffenen Ländern.
Die meisten Skandale tauchen plötzlich in den Nachrichten auf und bedürfen einer gewissen Sensibilisierungsphase, bis sich ein prominenter Rahmen herauskristallisiert. Danach werden sie zu "alten Nachrichten" und verschwinden allmählich aus dem Blickfeld der Medien und der Öffentlichkeit. Einige Skandale werden jedoch Jahre später reaktiviert und ihr ursprüngliches Verständnis wird in Frage gestellt; die vorhandene Literatur hat nicht angemessen erklärt, wie und warum dies geschehen kann. Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab, diese Forschungsfrage zu beantworten: Wie und warum können Skandale im Laufe der Zeit reaktiviert und umgedeutet werden? Die Forschungsmethodik besteht in der Anwendung eines gemischten Methodenansatzes, der die quantitative Analyse von Medienartikeln und die qualitative Analyse von Interviews umfasst.