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Kulturelle Faktoren bei der Rehabilitation von Rückenschmerzen

Untersuchung der Patientenperspektive

Auf einen Blick

Beschreibung

Eine im Rahmen des NFP 53 (chronische Schmerzen) durchgeführte Studie zeigte, dass bei arbeitsunfähigen Patienten/-innen infolge lumbaler Rückenschmerzen die Arbeitsabsenzen im anschliessenden Jahr durch ein intensives funktionsorientiertes Rehabilitationsprogramm deutlich reduziert werden konnte. Mehr als 50% der behandelten Patienten/-innen kam aus Südosteuropa. Die Frage war, inwieweit die Behandlung von Rückenschmerzen den Bedürfnissen dieser Patienten/-innengruppe entspricht.


Ziel dieser Studie war es die Sicht der südosteuropäischen Patienten/-innen auf ihre lumbalen Rückenschmerzen und ihre Erwartungen an eine funktionsorientierte Behandlung zu untersuchen. Dazu wurden semi-strukturierte offene Interviews mit Patienten/-innen und Health Professionals (HPs) durchgeführt.


Die befragten Patienten/-innen hatten bereits seit durchschnittlich 20 Jahren unspezifische Rückenschmerzen. Viele fühlten sich aufgrund ihres kulturellen Hintergrunds und der sprachlichen Barriere von HPs nicht ausreichend verstanden und informiert. Psychologische und soziale Faktoren wurden nicht als mögliche beitragende Faktoren zu den Rückenschmerzen betrachtetet. Vom Rehabilitationsaufenthalt wurde vorwiegend Schmerzfreiheit und eine passive Behandlung erwartet, so wie vom Herkunftsland bekannt. Dieses Ziel wurde in der Regel nicht erreicht. Sehr häufig wurde die Angst vor finanzieller, beruflicher und gesundheitlicher Zukunft deutlich.


Aufgrund der Studienresultate wurde eine bessere Früherfassung empfohlen, um eine Chronifizeriung von Rückenschmerzen zu vermeiden. In der Rehabilitation empfiehlt sich eine Verbesserung der Kommunikation durch den vermehrten Einsatz von Dolmetschern und HPs mit Fremdsprachenkenntnissen. Auch der intensivere Einbezug des sozialen Umfeldes und des Arbeitgebers der Patienten/-innen wurde empfohlen.


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