Was kostet Kindesmisshandlung im Gesundheitssystem?
Ein Forschungsprojekt zur Entwicklung von Grundlagen und Fallszenarien
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Prof. Dr. Andreas Jud
- Projektteam : Sarah Heiniger, Irene Kobler
- Projektvolumen : CHF 20'000
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Interne Förderung (Kompetenznetzwerk Child and Youth Public Health Research CYPHER)
- Kontaktperson : Andreas Jud
Beschreibung
Kindesmisshandlung ist leider auch in modernen Gesellschaften weiterhin weit verbreitet; Bevölkerungsstudien weisen wiederholt auf Prävalenzen von über 10% Betroffenen in den untersuchten Stichproben hin (z.B. Stoltenborgh et al., 2015). Sie kann für das Individuum zu schweren, mitunter lebenslangen psychischen, körperlichen und sozialen Folgen führen (z.B. Cicchetti & Toth, 2005; Fergusson et al., 2008). Durch Therapien, Beratungen, Fremdplatzierungen und weitere Massnahmen im Kontext Schutz und Hilfen für die Betroffenen und ihre Familien entstehen in verschiedenen Versorgungsbereichen wie Kinder- und Jugendhilfe oder Gesundheitssystem mitunter hohe Kosten. Auch indirekt ergeben sich gesellschaftliche Folgekosten etwa durch Arbeitsausfälle und Produktivitätsverlust als Spätfolgen der Bewältigung.
Trotz der weiten Verbreitung von Kindesmisshandlung und der erwartbar hohen Kostenfolgen wurden diese bisher international kaum und für die Schweiz gar nicht untersucht. Es fehlen damit bspw. die Möglichkeiten zu prüfen, welche Massnahmen besonders kosteneffektiv sind oder für welche vulnerablen Gruppen sich besonders viele Kosten akkumulieren.
Dieses Forschungsprojekt hat zum Ziel, gemeinsam mit Expertinnen und Experten Fallszenarien zu entwickeln und eine Annäherung an die Kosten von Kindesmisshandlung im medizinischen Bereich in der Schweiz vorzunehmen.