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Machbarkeitsanalyse zur Entwicklung von Online-Sprachtests

Auf einen Blick

Beschreibung

Ausgangslage

Das SEM hat mit dem fide-Test einen Sprachtest entwickelt, welcher als Nachweis von Sprachkompetenzen für ausländer- und bürgerrechtliche Verfahren anerkannt ist. Der fide-Test kann bisher nur vor Ort durchgeführt werden und existiert nur in Papierform.
Im Zuge der Covid-19-Pandemie wurde die Möglichkeit zur Durchführung von Sprachtests vor Ort eingeschränkt und damit auch die Erlangung der Sprachnachweise. Es wurde damit deutlich, wie wichtig die Möglichkeit eines digitalen und ortsunabhängigen Angebots zum Nachweis der Sprachkompetenzen wäre. Erste digitale Sprachtests waren in der Schweiz zwar bereits vor der Covid-19-Pandemie erhältlich, bei diesen war jedoch trotzdem eine Durchführung vor Ort notwendig, um die Täuschungs- und Datensicherheit zu garantieren. Bei Online-Tests, welche zu Hause durchführbar sind, handelt es sich meistens nur um Einstufungstests und nicht zertifizierte Sprachtests.


Projektziele

Um die Entwicklungen in Richtung Digitalisierung von Sprachtests besser einordnen zu können, soll eine Marktstudie durchgeführt werden, welche die Chancen und Risiken digitaler, ortsunabhängiger (Online-)Sprachtests aufzeigt. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie werden zwei grundlegende Ziele verfolgt:
Erstens wird der internationale Entwicklungsstand im Hinblick auf die Umsetzung und Durchführung digitaler, ortsabhängiger bzw. -unabhängiger Sprachtests analysiert und bewertet; dies umfasst die Auswertung des state of the art in Bezug auf (a) technische Tools für die Durchführung und Durchführungssicherheit von digitalen, ortsabhängigen bzw. -unabhängigen Sprachkompetenzevaluierungen und allfälligen hybriden Varianten sowie (b) technische Möglichkeiten zur Erstellung, Einspielung, Darstellung und Auswertung von verschiedenen Aufgabentypen, Optionen für Item-Datenbanken und die Gestaltung des Nutzerinterface.
Zweitens werden Potenziale, Zuverlässigkeit und Eignung existierender Tools vor dem Hintergrund der Bedarfe und Herausforderungen analysiert und bewertet, die sich im fide-Kontext u.a. durch die Spezifik der Teststruktur, der Testziele und des Testimpacts sowie der (heterogenen) Zielgruppe ergeben.
Diese Analyse ermöglicht die Aufschlüsselung von Handlungsoptionen und -varianten sowie ihre Bewertung in Bezug auf Implikationen und Applikationen im fide-Kontext und damit die Ableitung von Empfehlungen.

Vorgehen

Das Vorgehen für die Machbarkeitsstudie ist zweigleisig; es kombiniert eine Desk Research zum aktuellen technischen Forschungs- und Entwicklungsstand mit halboffenen Leitfadeninterviews mit ExpertInnen bzw. Fokusgruppen von Stakeholdern. Dabei wird die aktuelle Situation analysiert, gleichzeitig werden zukünftige Entwicklungen antizipiert.
Ziel der Desk Research ist die Analyse und Bewertung existierender Tools für Prüfungsdurchführung und Aufgabenumsetzung im Bereich des digitalen Sprachtestens, in ortsabhängiger, ortsunabhängiger und hybrider Form. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den aktuellen technischen und didaktischen Entwicklungen im englischsprachigen Raum und in den Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch.
Ziel der Interviews mit ausgewählten ExpertInnen und Stakeholdern ist die Erfassung und Analyse von Best Practices und Erfahrungswerten im Zusammenhang mit dem digitalen, ortsabhängigen, ortsunabhängigen oder hybriden Testen von Sprachkompetenzen für verschiedene Zielgruppen, mit einem Fokus auf Fragen der zielgruppenspezifischen Bedienbarkeit (usability), der Zuverlässigkeit (Täuschungssicherheit, Datensicherheit und Datenschutz) sowie der rechtlichen Aspekte und der allfälligen Kostenfolgen.