Analyse und Grundlagenarbeit zu Austausch und Mobilität in der ausserschulischen Jugendarbeit
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Prof. Dr. Mirjam Eser Davolio
- Co-Projektleiter/in : Milena Gehrig
- Projektteam : Kushtrim Adili, Martin Biebricher, Nina Brüesch, Dr. Emanuela Chiapparini, Garabet Gül, Isabelle Steiner
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Stiftung (Movetia)
- Projektpartner : Haute école de travail social Genève HETS, Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana SUPSI / Dipartimento formazione e apprendimento
- Kontaktperson : Mirjam Eser Davolio
Beschreibung
Im Auftrag von Movetia führte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW 2018 eine Analyse zu Austausch und Mobilität in der Jugendarbeit durch. Die Analyse diente dazu, die Angebote von Movetia besser auf die Bedürfnisse der Akteure und Akteurinnen auszurichten.
Ausgangslage:
Im November 2017 haben der Bund (WBF und EDI) zusammen mit den Kantonen (EDK) eine «Schweizerische Strategie Austausch und Mobilität» erarbeitet und verabschiedet, welche von der Vision ausgeht, dass „Austausch und Mobilität selbstverständliche Teile von Bildungs- und Arbeitsbiografien sowie von ausserschulischen Aktivitäten werden“. Auf operativer Ebene ist die von Bund und Kantonen gemeinsam getragene Förderagentur Movetia verantwortlich für die Umsetzung der Strategie. Movetia beauftragt die ZHAW mit einer breit angelegten und partizipativen Analyse zu Angeboten, Aktivitäten, Herausforderungen und Bedürfnissen im Bereich Austausch und Mobilität in der ausserschulischen Jugendarbeit. Die Grundlagenanalyse bezieht sich auf die gesamte Schweiz sowie auf _EU-Programme und Best Practices aus Frankreich und Deutschland und wird in Zusammenarbeit mit der HES-SO (Westschweiz) und der SUPSI (Tessin) durchgeführt .
Ziel:
Die Grundlagenanalyse hat zum Ziel, Vorschläge abzuleiten und
Empfehlungen zu formulieren, mit welchen Massnahmen im Bereich der
ausserschulischen Jugendarbeit die Teilnahme an Austausch- und
Mobilitätsprogrammen qualitativ verbessert und quantitativ erhöht
werden kann. Weiter soll eruiert werden, wie Stakeholder vermehrt
in eine Zusammenarbeit eingebunden werden können.
Methoden:
Das Projekt gliedert sich in drei Teilprojekte. Im Rahmen einer
Bestandsaufnahme werden die Angebotslandschaft der Schweiz,
Programme der EU sowie Best Practices in Deutschland und Frankreich
untersucht. Danach werden Erfahrungen sowie Bedürfnisse von
Stakeholdern und Teilnehmenden von Programmen erfasst. Schliesslich
sollen daraus Vorschläge und Empfehlungen abgeleitet werden.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse der Grundlagenanalyse zeigen, dass die
Förderprogramme von Movetia im ausserschulischen Bereich bei
Austauschorganisationen sowie national und international vernetzten
Vereinen mit Erfahrung im Jugendaustausch oft bekannt sind und in
der Deutschschweiz und Romandie genutzt werden. An
Austauschprojekten nehmen meistens gut eingebundene (weibliche)
Jugendliche ab 18 Jahren teil, welche über Vereine, Schulen und
Peer-to-Peer-Information erreicht werden. Andere Jugendliche können
weniger für bestehende Austauschprojekte motiviert werden, da diese
nicht ihren Bedürfnissen entsprechen. Jugendarbeitende nehmen
aufgrund fehlender Ressourcen und ihrer Einbindung in Beruf und
Familie vor allem an kürzeren Austauschaktivitäten teil.
Gleichzeitig machen die Befunde aber auch deutlich, dass die
aktuelle Informationspolitik und Vernetzung nicht ausreichen, um
unterschiedliche Stakeholder aus allen Sprachregionen zu erreichen.
Insbesondere fehlt es an der breit abgestützten Anerkennung der
Wichtigkeit von Austausch und Mobilität, der Bekanntheit der Vision
des Bundes, einer Übersicht über die komplexe Angebotslandschaft im
Bereich Austausch und Mobilität (Förderprogramme,
Anbieter von Projekten, Projekte) sowie an der Bekanntheit der
Programme von Movetia
und einer regionalen Vernetzung (vor allem im Tessin und in
Randregionen). Schliesslich
fällt auf, dass die Projektförderung von Movetia (Verständlichkeit
und Konzeption der Formate, Eindeutigkeit der Förderkriterien,
Antragstellung und Reporting, Finanzierung) nicht in jeder Hinsicht
den Bedürfnissen und Wünschen der Anbieter entspricht. Insbesondere
finden die Rahmenbedingungen und Ressourcen der unterschiedlichen
Stakeholder, um ein den Bedürfnissen der Jugendlichen
entsprechendes Projekt partizipativ konzipieren und umsetzen zu
können, zu wenig Berücksichtigung.