Vorgehensmodell zur Prozessoptimierung im Spitalwesen
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Dr. Mike Krey
- Projektteam : Prof. Dr. Thomas Keller, Karlheinz Schwer
- Projektvolumen : CHF 121'440
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : KTI
- Projektpartner : BEG & Partners AG
- Kontaktperson : Mike Krey
Beschreibung
Seit 2012 müssen schweizweit alle auf den Spitallisten geführten
Akutspitäler ihre stationären Leistungen über Fallpauschalen nach
dem SwissDRG-System (DRG = Diagnosis Related Groups/
diagnosebezogene Fallgruppen) abrechnen. Ziel ist es, die
Leistungen zwischen den Spitälern vergleichen zu können und so
deren Wirtschaftlichkeit zu fördern. Zudem soll die Transparenz
sowohl bei den Kosten wie auch bei der Qualität verbessert
werden.
Die meisten Spitäler gehen davon aus, dass ihnen durch das neue
Vergütungssystem weniger oder im besten Fall gleich viel Geld zur
Verfügung steht und sich der Wettbewerb zwischen den Spitälern
verschärft. Weitere Neuerungen in der Spitalfinanzierung wie z.B.
die schweizweit freie Spitalwahl oder die Gleichbehandlung von
privaten und öffentlichen Spitälern tragen zusätzlich zu dieser
Einschätzung bei. Unter diesen Voraussetzungen tun die Spitäler gut
daran, ihren Betrieb auf Optimierungsmöglichkeiten zu überprüfen
und mögliche Massnahmen frühzeitig zu lancieren.
Um die, für das Forschungsprojekt relevanten Informationen zu
erheben, wurden in einem ersten Schritt mittels Literaturanalyse
die Auswirkungen von pauschalisierten Entgeltsystemen in anderen
Ländern erfasst und aufbereitet. Zusätzlich wurden mit
Spitalvertretern aus Österreich und Deutschland Interviews geführt.
Die Analyse ergab, dass bei der Einführung pauschalisierter
Vergütungssysteme mit deutlich mehr administrativen Aufwand für die
Spitäler zu rechnen ist. Nicht bestätigt hat sich aber, dass mit
dem System finanzielle Einsparungen möglich sind. Aufbauend auf
dieser Grundlagenanalyse wurde sowohl ein Reifegradmodell
(qualitative Messung) als auch ein Kennzahlenmodell (quantitative
Messung) für Spitäler in der Schweiz entwickelt.
Diese beiden Werkzeuge sollen Schweizer Spitäler bei der
Bewältigung der zu erwartenden Herausforderungen der Einführung der
Fallpauschalen 2012 unterstützen. Den betroffenen Spitälern wird so
eine Möglichkeit gegeben, anhand von definierten Rahmenparametern
eine Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten durchzuführen,
resp. bietet es Ansatzpunkte zu schliessende Missstände der neuen
Spitalfinanzierung aufzuzeigen. Die Modelle wurden in enger
Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Winterthur und dem Spital
Bülach erarbeitet. Für die Praxistauglichkeit der Resultate sorgt
insbesondere der dritte Projektpartner BEG & Partners AG.
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