Zentral für den Erfolg des InductWarm^® Batteriemoduls ist die Arbeit des ZHAW-Instituts für Energiesysteme und Fluid-Engineering (IEFE). Im Rahmen eines Innosuisse-Projekts hat Andreas Heinzelmanns Forschungsgruppe Elektrische Speichersysteme und Leistungselektronik ein Hochvoltbatteriesystem entwickelt. «Ein Hochvoltbatteriesystem besteht aus einer Schaltung vieler einzelner Batteriezellen und zusätzlichen Komponenten zur Steuerung und Überwachung der Batterie», erklärt Manuel Räber vom IEFE. Weil Gastros Switzerland auf Induktion setzt, ist das Gesamtsystem sehr energieeffizient.

«In unserem Batteriesystem spielen mehrere eigenständige Neuentwicklungen zusammen», sagt Manuel Räber und präzisiert: «Einzelne Module wie das Ladegerät oder die Hauptsteuerung müssen korrekt funktionieren und dazu muss die Software einwandfrei laufen. Hätte eines der Bauteile nicht wie gewünscht funktioniert, wäre das Projekt als Ganzes in Gefahr geraten.» Trotz dieser Herausforderungen ist der Erfolg des Batteriemoduls für ihn keine Überraschung: «Es erfüllt mich mit Stolz, dass die Aufgabe technisch sauber umgesetzt wurde und dass unsere Arbeit direkt zu einem marktfähigen Gerät geführt hat.»

Bisher wurden Hochvoltbatteriesysteme vor allem in der Elektromobilität und in der stationären Energiespeicherung eingesetzt. Nun bietet das vom IEFE mitentwickelte InductWarm^® Batteriemodul auch in der Gastronomie eine Alternative zu den bisher gängigen Lösungen. Es ermöglicht das Warmhalten von Speisen unabhängig von der Steckdose. Zudem kann die Temperatur auf vier verschiedene Stufen eingestellt werden. Während herkömmliche Buffetcounter und Theken permanent ans Stromnetz angeschlossen sein müssen, versorgt das neue Batteriesystem die Induktionselektronik des Moduls direkt mit Gleichspannung. Das ermöglicht einen hohen Wirkungsgrad.

Die Systemspannung bewegt sich im ungefährlichen Bereich und die Batterie liefert während bis zu vier Stunden durchschnittlich 300 Watt bei einem Gewicht von unter zehn Kilogramm. Das entspricht einer Kapazität von 1'300 Wattstunden. Zum Vergleich: Ein E-Bike-Akku liefert bei einem Gewicht von rund drei Kilogramm maximal 500 Wattstunden. Zwar verfügt das InductWarm^® Batteriemodul damit über eine geringere Energiedichte als E-Bike-Akkus. Dafür ist die IEFE-Entwicklung den Velobatterien in punkto Höchstleistung überlegen: Das InductWarm^® Batteriemodul liefert bis zu 800 Watt – E-Bike-Akkus sind auf 500 begrenzt.

Das Induktionsgerät, das mit dem Batteriesystem betrieben wird, weist weitere Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden auf: Im Gegensatz zu Warmhaltelösungen mit Wasserdampf arbeitet das InductWarm^® Batteriemodul dampffrei, was die Speisen schont. Farbe, Konsistenz und Nährwerte bleiben dadurch besser erhalten.

Auch in Deutschland begeisterte das InductWarm^® Batteriemodul das Messe-Publikum. An der Intergastra-Messe in Stuttgart im Februar dieses Jahres sicherte sich die IEFE-Entwicklung den Innovationspreis in der Kategorie Küchentechnik. Im März zeichnete dann die B&L-Mediengesellschaft, einer der renommiertesten Gastronomieverlage des Landes, das InductWarm^® Batteriemodul mit dem «NEXT of Market»-Preis im Bereich Nonfood aus.

Gastros Switzerland hat das Batteriemodul, in dem die IEFE-Batterie steckt, bewusst schlicht und kompakt entwickelt. So lässt es sich in alle Arten von mobilen Buffetsystemen integrieren. Es wird unsichtbar verbaut und kann mit diversen Abdeckungen kombiniert werden. Das erlaubt Flexibilität in Anwendung und Design. Die unsichtbar verbaute Technik bietet weitere Vorteile: Sie erleichtert das Auf- und Abbauen sowie die Reinigung der Buffets. Dass keine Stromkabel und damit potenzielle Stolperfallen mehr benötigt werden, erhöht zudem die Sicherheit für alle Beteiligten – ob in der Hotellerie, der Gastronomie oder im Catering.