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Herbstmeeting Kompetenznetzwerk Frühe Kindheit: «Too much, too soon – too late, too little» – Wann greifen wir ein?

Das Herbstmeeting des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit fand dieses Jahr am Departement Gesundheit der ZHAW als Kooperationspartner des Netzwerks statt. Entsprechend war im Tagungsprogramm der Fokus Gesundheit und Frühe Förderung auf die Zeit von Schwangerschaft, Geburt und den ersten Lebensjahren des Kindes gerichtet.

Die Referentinnen und Referenten des Tages beleuchteten den Themenkreis aus der Perspektive unterschiedlicher Fachrichtung: von der Gesundheit, über die Sozialhilfe, den Kinderschutz, die Mütter- und Väterberatung bis zur Kommunikation und Psychologie. Dieser grosse Bogen versprach ein breites Spektrum für die Diskussion des Tagesthemas. Er zog an die hundert Interessierte aus unterschiedlichen Fachrichtungen an, die in ihrem Alltag direkt mit Kindern und Familien zu tun haben und wissen wollten, was das richtige Mass und der richtige Zeitpunkt sind, wo ein Kind, eine Mutter oder eine Familie Unterstützung braucht.

Zentral war die Frage nach dem «To soon», die sich aus allen Perspektiven relativierte, indem das frühe Erkennen und Eingreifen in der Frühen Förderung als Schlüssel zum Erfolg gelten. Im Weiteren war «Too little» kein Diskussionspunkt. Die Frage nach einem allfälligen „To much“ hingegen schon, da gerade belastete Familien sehr empfindlich reagieren und den Kontakt abbrechen können, wenn sie Einmischung «von aussen» durch Dritte oder Ämter fürchten. Dass Frühe Förderung in jedem Fall und wann auch immer wichtig ist, brachte Prof. Dr. Barbara Kohlstock, Prorektorin der PHTG, mit «Better late – than never» gleich in ihrer Begrüssung auf den Punkt.

Themen, Referentinnen, Referenten und einige Referaten zum Nachlesen

  • Einführung ins Tagungsthema
    Prof. Dr. Jessica Pehlke-Milde, Leiterin Forschungsstelle Hebammenwissenschaft ZHAW Gesundheit
    Die Referentin beleuchtete den frühesten Abschnitt des Lebens, die Wichtigkeit der Art und Weise der Geburt und der sicheren Versorgung, die Chance des «Open Window» in dieser Zeit im Zugang zu den Eltern sowie die Auswirkungen von Überversorgung durch Kaiserschnitte.
     
  • «Gefährdungslagen» von Säuglingen im Kontext von Früher Förderung
    Prof. Dr. phil. Bettina Grubenmann, Fachhochschule St. Gallen, FHSG
    Prof. Dr. Maren Zeller, Fachhochschule St. Gallen, FHSG
    Die Referentinnen zeigten den Umgang mit «Gefährdungslagen von Säuglingen» von anfangs des letzten Jahrhunderts bis hin zur heutigen, immer früheren Förderung auf und schlossen mit der Frage, ob je früher auch desto nachhaltiger sei.
     
  • Kindesschutz und Frühe Förderung in Familien, die Sozialhilfe beziehen - Erkenntnisse aus einer international vergleichenden Literaturstudie
    Dr. Stefan Eberitzsch, ZHAW Soziale Arbeit
    Prof. Dr. David Lätsch, ZHAW Soziale Arbeit
    Der Beitrag aus der Sozialforschung präsentierte Ergebnisse einer systematischen, breiten Literaturreview. Die Referenten zeigten die Aus- und Wechselwirkungen von Armut auf das Verhalten der Eltern und die Entwicklung der Kinder sowie den Bedarf an Forschung zur Qualität der Beratung, Organisation von Sozialhilfe und Früher Förderung wie auch zu gelingenden Modellen der Kooperation.
  • Referat(PDF 110,0 KB)
     
  • Kooperation in den Netzwerken Frühe Hilfen – Herausforderungen und Potentiale aus Sicht freiberuflicher Hebammen
    Prof. Dr. Martina Schlüter-Cruse, Hochschule für Gesundheit HSG, Bochum
    Die Referentin beschrieb interprofessionelle Vernetzung als Schlüssel zum Erfolg. Damit dies gelinge, brauche es regelmässige Kontakte, Rollenverständnis sowie gegenseitiges Interesse, Respekt und Vertrauen unter den Berufsgruppen.
     
  • Frühe Förderung durch die Mütter- und Väterberatung ab der Schwangerschaft - too soon?
    Gabriele Franz, Mütter- und Väterberatung, Soziale Dienste Stadt Zürich
    Barbara Imbach, Mütter- und Väterberatung, Soziale Dienste Stadt Zürich
    Die Referentinnen zeigten anhand eines Fallbeispiels auf, wie sie eine schwangeren Frau mit komplexen psychosozialen Problemen in einem etablierten, funktionierenden Netzwerk begleiten konnten und dass dies keinesfalls «too soon» war.
  • Referat(PDF 312,6 KB)
     
  • Hebammennetzwerke: eine Chance für psychosozial benachteiligte Familien
    Dr. Susanne Grylka und Prof. Dr. Jessica Pehlke-Milde, Forschungsstelle Hebammenwissenschaft ZHAW Gesundheit
    Carolina Iglesias und Katharina Iseli, frei praktizierende Hebammen
    Susanne Grylka erläuterte das Potential der Wochenbettbetreuung durch freipraktizierende Hebammen für das frühe Erreichen von psychosozial belasteten Familien und Erkennen von Belastungssituationen anhand mehrerer Bespiele von kürzlich durchgeführten Studien.
  • Referat(PDF 2,7 MB)

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  • Umgang mit Kindesmisshandlung, -missbrauch und -vernachlässigung in der Medizin
    AWMF S3-Leitlinie
    Elke Mattern, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachhochschule Gesundheit Bochum, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft DGHWi
    Die Referentin erläuterte, wie aufwändig und breit abgestützt in Deutschland die Kinderschutz-Leitlinien erarbeitet wurden und wie vielseitig diese von unterschiedlichen Berufsgruppen sowie Kindern und Jugendlichen selber heute nutzbar sind.
     
  • Sozial belastete Familien im Spannungsfeld von zuviel und zuwenig Unterstützung
    Anke Moors, Verein a:primo, Winterthur
    Die Referentin zeigte die Schwierigkeiten von sozial belasteten Familien auf sowie ihre Herausforderungen im Alltag mit fehlenden sozialen Kontakten, mangelnder Kenntnis von möglichen Hilfen sowie sprachlichen Barrieren.
  • Referat(PDF 1,1 MB)
     
  • «Muss ich mir um die Sprachentwicklung meines zweijährigen Kindes Sorgen machen oder nicht?»
    Kriterien zur Unterscheidung zwischen frühen Spracherwerbsstörungen und langsamer Sprachentwicklung
    Andreas Zimmermann, Schweizer Hochschule für Logopädie Rorschach SHLR
    Der Referent erläutert, wie Kinder die Sprache entdecken und wie in diesem Prozess eine Störung im Spracherwerb von einer langsamen Entwicklung der Sprache unterschieden werden kann.
  • Referat(PDF 274,5 KB)
     
  • Zu viel des Guten oder zu wenig des Nötigen? Emotionale und Körperliche Zuwendung im Säuglings- und Kleinkindalter - Eine wissenschaftliche Betrachtung von westlich orientierten Erziehungspraktiken
    Monique Maute, Forschungsstelle Hebammenwissenschaft ZHAW Gesundheit und Universität Konstanz
    Die Referentin macht die Wichtigkeit von emotionaler und körperlicher Zuwendung für die Entwicklung bereits am Lebensanfang deutlich.
     
  • Kommunikation mit Säuglingen und Kleinstkindern
    Sabine Rittinghaus, Berufsfachschule Winterthur, BFS
    Die Referentin zeigt auf, wie wichtig die Kommunikation auch mit allerkleinsten und kleinen Kindern ist und mit welchen Mitteln sie von Beginn an machbar ist.
  • Referat(PDF 1,1 MB)
     
  • Resumée und Abschluss
    Prof. Dr. Sonja Perren, Brückenprofessorin Entwicklung und Bildung in der Frühen Kindheit, Universität Konstanz und PHTG
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