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Welche Kompetenzen sind künftig im Beruf gefragt?

Welche Kompetenzen werden auf dem Arbeitsmarkt in Zukunft bei Hochschulabgängern am meisten gefragt sein? Dies wollten wir von Personalverantwortlichen verschiedener Branchen wissen.

Impact Nr. 33 vom Juni 2016

Susanne Gübeli, Leiterin Human Resources, SRF

«Die Medienlandschaft ist einem immer rascheren Wandel unterworfen. Ein hohes Qualitätsbewusstsein und ein positiver Umgang mit Veränderungen zählen zu den wichtigsten Eigenschaften für alle Mitarbeitenden bei Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Iteratives Arbeiten und die Fähigkeit, Neues auszuprobieren, werden immer wichtiger. Medienschaffende müssen interdisziplinär zusammenarbeiten, sich vernetzen und Geschichten crossmedial erzählen. Zunehmend ändert sich das Berufsbild der Journalisten, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit neuen Technologien. So produzieren unsere Korrespondenten ihre Filmbeiträge heute teilweise selbst mit dem Smartphone.»

Elsi Meier, Direktorin Departement Pflege, Soziales und Therapien und Bereich Human Resources, Stadtspital Triemli, Zürich

«Aufgrund der zunehmenden Spezialisierung in den medizinischen Berufen müssen Hochschulabgänger fähig sein, sich zusätzliches Fachwissen selbstständig zu erarbeiten. Es gilt, Zusammenhänge zu erkennen und von den Besten im Team zu lernen. So können Fachexperten in neue Aufgaben hineinwachsen. Ergänzend sind kommunikative, ethische, wirtschaftliche und interprofessionelle Kompetenzen gefragt. Das gegenseitige Kennen der Berufsprofile und Kompetenzen ist Voraussetzung, um im Zusammenspiel der Berufsgruppen Akzeptanz und Bestleistungen zu erreichen.»

Jürg Züllig, Leiter HR, WWF Schweiz

«Fachwissen ist als Basis wichtig, tritt aber zunehmend in den Hintergrund. Entscheidend ist die Kompetenz, seine Arbeitsweise laufend kritisch zu hinterfragen, sie weiterzuentwickeln und den schnellen Veränderungen und Entwicklungen anzupassen. Es eröffnen sich in allen Tätigkeitsfeldern immer wieder neue Chancen, die man erkennen und nutzen sollte. Eng verbunden damit ist die Kompetenz, fortwährend zu lernen und dabei die Möglichkeiten der weltweiten Vernetzung zu nutzen. Diplome treten zunehmend in den Hintergrund. Als Grundlage ist es wichtig, ein Leben lang eine positive Haltung gegenüber Veränderung zu erhalten – sie geschieht sowieso, ob wir wollen oder nicht.»

Riet Grond, Head Learning Novartis International AG

«Die grossen offenen Fragen im Gesundheitsbereich sind komplex und erfordern eine Kultur des kontinuierlichen Austausches – innerhalb des Gesundheitsbereichs und darüber hinaus. Mitarbeitende müssen folglich in einem hohen Masse offen sein für neue Perspektiven. Sie müssen Interesse am kontinuierlichen Lernen haben und dieses im interdisziplinären Austausch und in der Zusammenarbeit zielgerichtet und effizient anwenden können. Aufgrund der zunehmend digitalisierten Welt ist die Fähigkeit, mit neuen, virtuellen Kommunikations- und Kollaborationsmedien umzugehen, ebenfalls sehr entscheidend.»

Regula Maurer, Leiterin Human Resources Management, SPITEX Bern

«Ein ganzheitliches Dienstleistungsverständnis ist entscheidend. Für unsere Pflegefachpersonen sind die Menschen, die sie betreuen, keine Patienten, sondern Kunden, mit denen sie auf Augenhöhe kommunizieren. Zudem übernehmen sie zunehmend die Rolle eines Coaches für ihre Kunden und deren Angehörige. Dies erfordert ein hohes Mass an Sozialkompetenz. Neben dem Fachwissen sind Eigenständigkeit und Organisationstalent sehr wichtig. Die Koordination von anderen in die Pflege eingebundenen Einrichtungen gehört ebenfalls zum Berufsbild. Dazu ist Erfahrung im Umgang mit der digitalen Welt essenziell.»

Reto Milanesi, Leiter Personal EKZ

«In den letzten Jahren hat sich die Energiebranche sehr verändert. Aus teilweise trägen Elektrizitätswerken sind moderne Energiedienstleister geworden. Kompetenzen wie Flexibilität, Veränderungsbereitschaft und Innovationsgeist sowie Know-how im Bereich neue erneuerbare Energien, Digitalisierung und Projektmanagement müssen unsere Mitarbeitenden heute mitbringen.»

Meinrad Bruhin, Leiter Talent & Development Schweiz, UBS

«Banking ist ein Beziehungsgeschäft. Genauso vielfältig wie unsere Kunden und ihre Bedürfnisse sind auch unsere Mitarbeitenden und ihre Fähigkeiten. Wir bei UBS legen Wert auf Mitarbeitende, die neugierig sind und den Mut haben, Dinge zu hinterfragen, um den Status quo zu verbessern. Die Fähigkeit zuzuhören, Zusammenhänge rasch zu erkennen und stets auf der Höhe der Zeit zu bleiben, ist unerlässlich. Der Einsatz innovativer Technologien verändert nicht nur die interne Zusammenarbeit. Auch unsere Kunden wünschen sich, dass die Beziehung zur Bank durch Nutzung digitaler Kanäle intensiviert und erweitert wird. Ein Flair für moderne Tools und gute englische Sprachkenntnisse sind deshalb eine weitere wichtige Voraussetzung. Die internationale Vernetzung unserer Tätigkeiten erfordert die Bereitschaft, immer wieder Neues dazuzulernen.»

Sarah Dovlo, Head of HR Marketing ABB Switzerland & Europe

«Technologieführer wie ABB erleben den Wandel der Arbeitswelt hautnah mit. Nicht nur die Industriebranche wird sich stark verändern, sondern ganze Produktionsabläufe. Denken wir an Stichworte wie Internet of Things, Services and People beziehungsweise Industrie 4.0 – wir machen immer schneller immer grössere Schritte, die Digitalisierung und die Vernetzung nehmen stetig zu. Aus diesem Grund finde ich die Kompetenz «Innovation und Schnelligkeit» aus dem ABB-Kompetenzmodell eine der wichtigsten überhaupt. ABB sucht Studierende und Fachleute, welche Neugierde und Offenheit für neue Wege mitbringen und so zu Innovationsprozessen beitragen. Nur so kann das Unternehmen seine Technologien und Lösungen kontinuierlich energieeffizienter gestalten. Für weltweit tätige Unternehmen ist auch die interkulturelle Kommunikation sehr wichtig.»

Thomas Foery, Head HR Group Implenia

«Die Baubranche durchläuft derzeit eine digitale Transformation: Neue technische Möglichkeiten, etwa im Bereich Building Information Modelling (BIM), sind Treiber dieser Entwicklung. Diese wird sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen. Know-how im Bereich industrialisiertes Bauen und innovative Technologien spielen für Bauunternehmen wie Implenia künftig eine absolute Schlüsselrolle, wenn es darum geht, effizienter und smarter zu bauen. Kompetenzen sowie eine Affinität zu diesen Themen sind deshalb für Hochschulabgänger, die in der Baubranche Fuss fassen möchten, unabdingbar. Daneben sind künftig interkulturelle Kompetenz sowie die Bereitschaft zur Mobilität mehr denn je gefragt. Projekte werden internationaler und komplexer, und gemischte Teams mit Spezialisten aus allen Ländern und Regionen sind dabei an der Tagesordnung.»

Aufgezeichnet von Inken De Wit