Die Perspektive von Klient:innen der Sozialen Arbeit ist einzigartig: Ihre Erfahrungen mit der Sozialen Arbeit sowie auch ihr Wissen zu sozialen Problemen aufgrund der eigenen Betroffenheit stellt eine bedeutsame Ergänzung zu Praxiswissen und wissenschaftlichem Wissen dar.

Klient:innen als Expert:innen in eigener Sache werden jedoch bisher erst rudimentär in die Ausbildungs- oder Praxisprojekte der Sozialen Arbeit eingezogen, obwohl bisherige Umsetzungsbeispiele in Nordeuropa Vorteile für alle Beteiligten belegen: Klient:innen werden empowert, Studierende bauen Vorurteile ab, Lehrpersonen erweitern ihren Horizont usw. Damit Begegnung und Zusammenarbeit auf Augenhöhe funktionieren kann, bedarf es einer sorgfältigen Vorbereitung und ermöglichenden Rahmenbedingungen.

Im Rahmen eines experimentellen Pilotprojekts wurden in mehrtätigen Workshops gemeinsam mit Klient:innen, aus dem Zwangskontext, Sozialarbeitenden, Studierenden und Lehrpersonen Ideen entwickelt, wie die Integration von Erfahrungswissen zukünftig am Departement S gelingen kann. Die Klient:innen haben dabei als Aussendozierende ihre Erfahrungsexpertise eingebracht. In der Veranstaltung wird gemeinsam diskutiert, welche positiven Effekte aus diesem besonderen Setting entstanden sind, welche Hürden aufgetreten sind und welche Empfehlungen für partizipative Prozesse in der Praxis und Ausbildung der Sozialen Arbeit resultieren. 

Gisela Meier, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, ZHAW Soziale Arbeit

• Sandra Walther, Leiterin Soziales Stadt Dietikon, Sozialarbeiterin
• Jana Hulik, Studentin Bachelor, ZHAW Soziale Arbeit
• Sandra Brühlmann, Userin und Stadtführerin
• Gisela Meier, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, ZHAW Soziale Arbeit

Michael Herzig, Dozent, ZHAW Soziale Arbeit