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Bericht über den Praxistag des CAS Kulturbetriebsführung

Der CAS Kulturbetriebsführung 2020 fand mit dem Praxistag seinen Abschluss. Dr. Sandra Gianfreda, Teilnehmerin des CAS Kulturbetriebsführung, berichtet darüber.

Der Praxistag des CAS Kulturbetriebsführung 2020, der aufgrund der kritischen Covid-19-Situation virtuell durchgeführt wurde, vermittelte uns spannende Einblicke in verschiedene Gebiete dreier Kulturbetriebe: in das Finanzmanagement des Zürcher Kammerorchesters (ZKO), in die strategische Führung und Innovation des Casinotheaters Winterthur sowie in das strategische Management und Leadership des Literaturhaus Zürich.

Als erste begrüssten uns Dr. Helene Eller, Geschäftsführerin und kaufmännische Leiterin des ZKO, und Lena-Catharina Schneider, künstlerische Geschäftsführerin des ZKO, die seit 2019 die Doppelspitze dieses Klangkörpers bilden. Letztere fasste zunächst kurz die 75-jährige Geschichte des Orchesters zusammen und leitete danach zum Thema «Führung und Organisation» über. Dabei erfuhren wir mehr über die Struktur des ZKO (Trägerschaft und Organigramm). Hervorgehoben wurde zudem das Prinzip des «Play and Conduct» mit Music Director Daniel Hope. Ein weiteres Augenmerk richtete Helen Eller auf das Corona-Krisenmanagement sowie auf die Vor- und Nachteile der Digitalisierung im Orchesterbetrieb. Sie führte uns anschliessend mit grosser Begeisterung in das Rechnungswesen, das Controlling und die Finanzierung des ZKO ein. Dabei bot sie uns insbesondere Einsicht in die sich bewährende Softwarearchitektur.

Am zweiten Tag erläuterte uns Beat Imhof eingehend die Strategieentwicklung und -umsetzung des Casinotheaters Winterthur. Nachdem er 2017 seine Stelle als Geschäftsführer angetreten hat, galt es, das Casinotheater aus den roten Zahlen zu führen. Es war spannend zu hören, wie ihm dies zusammen mit der Geschäftsleitung gelungen ist und wie weiterhin daran gearbeitet wird, die Situation des Betriebs zu optimieren. Dazu stellte uns Beat Imhof diverse Massnahmen und Tools vor, die zur Sanierung der finanziellen Situation geführt haben, und solche, mit denen Chancen und Risiken in Zukunft genutzt bzw. abgewendet werden sollen. Wichtig für ihn ist, dass die einzelnen Mitarbeitenden selbst Entscheidungen treffen können, was sich positiv auf die Arbeitsmotivation auswirke. Seine Mitarbeiterin Anna Kunz, stellvertretende Leiterin Marketing und Kommunikation, präsentierte uns danach die Marketingstrategien für ein nicht-subventioniertes Dreispartenhaus. Zum Schluss des Vormittags diskutierten wir offen über die «Irrwege des Managements» im Casinotheater Winterthur.

Am Nachmittag berichtete uns Dr. Gesa Schneider, Co-Geschäftsführerin und Leiterin des Literaturhauses, hautnah von ihrem strategischen Management und ihrem Leadership. Als besondere Herausforderung stellt sich für sie die interne und externe Positionierung des Literaturhauses, das Teil der Museumsgesellschaft ist, und die eine eigene Bibliothek und einen eigenen Lesesaal umfasst. Für den kleinen von der Stadt Zürich subventionierten Betrieb hob Gesa Schneider insbesondere Kooperationen mit anderen Institutionen als Mehrwert hervor. Zudem weihte sie uns auch in die strategische Planung der kommenden Jahre ein. Beim Führen ihrer wenigen Mitarbeitenden verfolgt sie das Prinzip «Leadership by Inspiration», indem sie ihr Team über die Inhalte zu inspirieren versucht und ihm Freiräume gewährt.

Aufgrund der Präsentationen durch die kompetenten Branchenvertreterinnen und -vertretern, den interessanten Fragen der Mitstudierenden und dank der lebendigen Diskussionen war der Praxistag insgesamt eine sehr bereichernde Erfahrung.

Das ZKM-Team bedankt sich herzlich für den Bericht!