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Lebensqualität der Schweizerinnen und Schweizer bleibt hoch

Fast neun von zehn Personen in der Schweiz stufen ihre Lebensqualität auch in der aktuellen Pandemiesituation als gut ein. Zugleich hält sich die Bevölkerung zunehmend weniger konsequent an die Schutzmassnahmen. Das zeigt der aktuelle COVID-19 Social Monitor der ZHAW in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich und der Universität Bern.

87 Prozent der Schweizer Bevölkerung bewerten ihre aktuelle Lebensqualität als gut oder sehr gut. Die entsprechenden Werte sind in den vergangenen Monaten stabil geblieben. Der Anteil von Personen, die eine erhöhte psychische Belastung verspüren, ist sogar leicht gesunken und beträgt gegenwärtig noch 23 Prozent (Februar 2021: 28 Prozent). Bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren liegt er jedoch mit 37 Prozent weiterhin deutlich höher als in anderen Altersgruppen. Dies zeigt die jüngste Erhebung des «COVID-19 Social Monitor» der ZHAW School of Management and Law in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich und der Universität Bern. Die Umfrage wurde in der zweiten Oktoberhälfte durchgeführt.

Unterschiedliche Belastung

«Insgesamt hat die Pandemie die Lebensqualität der breiten Bevölkerung bis jetzt nicht so stark negativ beeinflusst, wie zu Beginn befürchtet», sagt Studienleiter Marc Höglinger vom Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie der ZHAW. Die Shutdowns und Massnahmenverschärfungen im Frühling 2020 sowie im vergangenen Herbst und Winter haben die Lebensqualität und das psychische Befinden zwar beeinträchtigt, aber mehrheitlich nur in leichtem Ausmass. Gleichzeitig zeigen sich deutliche Unterschiede innerhalb der Bevölkerung: So waren und sind junge Erwachsene oder Menschen mit niedrigem Einkommen stärker von psychischer Belastung und Einsamkeitsgefühlen betroffen. «Der zeitliche Verlauf der Beeinträchtigungen der verschiedenen Gruppen ist ähnlich, bewegt sich aber auf unterschiedlichem Niveau. Für Menschen, denen es bereits weniger gut geht, ist eine weitere Verschlechterung gravierender», ergänzt Höglinger.

Vertrauen in Behörden und Medien nimmt ab

Im Weiteren hält sich die Bevölkerung – parallel zur höheren Impfquote – zunehmend weniger konsequent an Vorsichtsmassnahmen: Während beispielsweise im Februar 2021 noch 92 Prozent angaben, meistens Abstand zu halten, sind es aktuell noch 69 Prozent. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar weniger als die Hälfte. Generell zugenommen haben seit Frühling die sozialen Aktivitäten und die Mobilität: Nur etwa jede fünfte Person verzichtet aktuell noch überwiegend auf private Besuche und bleibt zu Hause (Februar 2021: rund je 70 Prozent). «Über den ganzen Pandemieverlauf gesehen hat sich die Bevölkerung aber grösstenteils konsequent an die jeweils empfohlenen oder verordneten Schutzmassnahmen und Verhaltensregeln gehalten», bilanziert Sarah Heiniger, Projektmitarbeiterin und Versorgungsforscherin von der ZHAW.

Abgenommen hat seit Pandemiebeginn das Vertrauen der Bevölkerung in die Behörden und Medien: Sagten im April 2020 noch 82 Prozent, dass sie den Behörden stark vertrauen, sank dieser Wert bis im Februar 2021 auf 62 Prozent und liegt aktuell bei rund zwei Dritteln. In die Medien haben noch 56 Prozent starkes Vertrauen (April 2020: 69 Prozent). Relativ stabil sind die Werte in Bezug auf die Wissenschaft: 65 Prozent geben an, dieser stark zu vertrauen. Das Vertrauen ist bei Menschen mit tieferem Einkommen oder niedrigerem Bildungsniveau generell geringer als bei Personen mit hohem Einkommen oder hohem Bildungsabschluss.

Kontakt

  • Marc Höglinger, Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 49 80, E-Mail: marc.hoeglinger@zhaw.ch
  • Sarah Heiniger, Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 46 67, E-Mail: sarah.heiniger@zhaw.ch
  • Frederic Härvelid, Kommunikation, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 51 21, E-Mail: oscarfrederic.haervelid@zhaw.ch