Eingabe löschen

Kopfbereich

Schnellnavigation

Hauptnavigation

Wäschewasch-Party auf dem Campus

Anfangs April fand die erste Waschparty auf dem Campus statt. Studierende und Mitarbeitende wurden aufgefordert, ihre Schmutzwäsche auf den Campus zu bringen und die Trockentrenntoilette zu nutzen – beides zugunsten der Forschung! Nun gilt ab Mai das Angebot auch für die Öffentlichkeit.

«Die erste Waschparty war ein Erfolg, wir hatten einige interessierte Besucher:innen, genug Wäsche für den ganzen Tag und alle unsere Kuchen wurden gegessen (#NoFoodWaste)! Der Tag war sehr wichtig, um unseren biologischen Filter gut mit diversen Nährstoffen zu versorgen, damit sein Appetit für die kommenden Waschtage steigt.» - Nikita Krähenbühl, Wissenschaftlicher Assistent Forschungsgruppe Ökotechnologie
 
Das Prinzip ist einfach: Bei der Kreislaufwaschmaschine wird das Abwasser der Waschmaschine gleich vor Ort mittels physischer und biologischer Verfahren aufbereitet und wieder fürs Waschen verwendet. Frisches Wasser wird keines benötigt. Den nötigen Strom liefert eine Solaranlage auf dem Dach, der in gebrauchten «Second Life»-Akkus gespeichert wird. Regenwasser, das in einem Auffangbecken gesammelt wird, ersetzt das durch die Entnahme der noch nassen Wäsche verlorene Wasser. Bei der Trenntoilette werden Urin und Fäzes mit Hilfe eines Förderbandes getrennt und anschliessend mit Technologien wie Kompostierung, Pyrolyse und Verdunstung aufbereitet. Dieser Prozess benötigt kein Wasser!
 
Auslöser für das Projekt war der Aufruf zum «Day Zero» in Kapstadt im 2018. An diesem Tag sollte die häusliche Trinkwasserversorgung wegen Wasserknappheit stillgelegt werden, was zum Glück mit strikten Sparmassnahmen vermieden werden konnte. Solche Ereignisse werden aber in Zukunft, auch in Europa, zunehmen. Da Wäschewaschen mit ca. 15% am häuslichen Wasserverbrauch ins Gewicht fällt und das verwendete Wasser dabei nur minimal verschmutzt wird, besteht grosses Wassersparpotenzial. Aus diesem Grund hat die Forschungsgruppe Ökotechnologie das Projekt «LaundReCycle» mit einer Pilotanlage in Wädenswil gestartet, mit dem Ziel, eine grössere Anlage in Südafrika zu bauen. Um verschiedene Abwasserarten abzudecken, wurde in den Anhänger auch eine Trockentrenntoilette eingebaut und so das Mobile Ökotechnologie Demonstrations-Objekt (kurz MODO) realisiert. In weiteren Forschungsarbeiten inklusive mehrerer Bachelor- und Masterarbeiten wurde MODO optimiert und gemeinsam mit südafrikanischen Partner:innen der LaundReCycle in Südafrika realisiert.
 
Dort wurde und wird MODO weiterentwickelt: Letzten Sommer haben zwei Bachelorstudierende – Nastassja Koller und Pascal Hauser – im Rahmen ihrer Bachelorarbeit den LaundReCycle in Kapstadt mit einer Dusche und Hydroponic-Anlage erweitert. Dusch- und Waschmaschinenabwasser werden nun gemeinsam aufbereitet. Ein Teil dieses Wassers dient versuchsweise der Bewässerung von Pflanzen, die in einer Nährlösung gedeihen, sowie eines Gemüsebeetes. Der LaundReCycle generiert so nicht nur sauberes Wasser, sondern bietet gleichzeitig sanitäre Anlagen und trägt zur lokalen Nahrungsmittelproduktion bei.[KN(1] [KN(2]
 
In Wädenswil sollen durch die Waschtage und Öffnung der Toilette Nutzererfahrungen gesammelt sowie die Akzeptanz dieser neuen, ressourcensparenden Technologie gesteigert werden. Ab dem 7. Mai dürfen Studierende, Mitarbeitende, aber auch weitere Interessierte deshalb zwei Mal wöchentlich Schmutzwäsche abgeben und diese am darauffolgenden Waschtag sauber wieder abholen. Die Trockentrenntoilette ist zu Arbeitszeiten an Wochentagen sowie zu Waschzeiten am Samstag offen.  Über die nächsten 4 bis 6 Monate möchten die Forscher:innen auf diese Weise möglichst viele Nutzererfahrungen und Meinungen sammeln, einerseits, um die Anlage zu optimieren, aber auch um die neuen und vielleicht noch ungewohnten Lösungen zur Ressourcenknappheit hervorzuheben.
 
Die im MODO genutzten Technologien sowie weitere Kreislaufsysteme im Forschungsfeld der Ökotechnologie können dank der neuen App «1001 Kreislauf» (iOS, Android) ausserhalb der Waschtage vor Ort sowie von zu Hause aus entdeckt werden. Mittels Virtual Reality, lustigen Geschichten und persönlichen Einblicken in die Forschungstätigkeit der Forschenden gewährt die App einen Blick hinter die sonst verschlossenen Gewächshaustüren in das Innere der Forschungsräumlichkeiten der ZHAW.

 

Interessierst du dich für das Studium in Umweltingenieurwesen? Dann melde dich an - Anmeldeschluss ist der 30.Juni!

 

Weitere Informationen: