Eingabe löschen

Kopfbereich

Schnellnavigation

Hauptnavigation

Auf Spurensuche im Alpthal

Während Studierende des ersten und zweiten Studienjahres mit den Prüfungen beschäftigt sind, begann letzte Woche für einige des Abschlussjahres das Modul Wildtiermanagement. Auf der ersten Exkursion gingen sie im Alpthal auf eine Schneeschuhwanderung und lernten, Wildtierspuren zu lesen.

Die eintägige Exkursion startete mit einer spannenden Einführung in das Naturschutzgebiet Ibergeregg im Kanton Schwyz durch den Wildhüter des Kantons, Matthias Oechslin. Anschliessend ging die Exkursion von Brunni aus auf dem Schneeschuhwanderweg Richtung Furggelenstock. Das Schutzgebiet überzieht grosse Wald- und Weidegebiete zwischen dem Alphal im Westen und dem Tal der Minster im Osten. Mit rund 33 Quadratkilometern ist es die grösste Moorlandschaft im Kanton Schwyz und beherbergt eine grosse Anzahl seltener und bedrohten Tier- und Pflanzenarten. In tieferen Lagen verzahnen sich offene Moorflächen mit Fichtenwäldern. In höheren Lagen sind es Bergföhrenhochmoore, die zu den am besten erhaltenen des Kantons zählen. Diese Landschaftsstrukturen bedeuten viele kleine und grosse Lichtungen und strukturreiche Waldbestände, die für zahlreiche Arten als Lebensraum von grosser Bedeutung sind. Spezialisierte Arten wie das Auerhuhn (Tetrao urogallus), der Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilionaris) oder der Moorenzian (Swertina perennis) finden hier einen geeigneten Lebensraum. Aber auch Rothirsche, Feldhasen und Gämsen fühlen sich da zu Hause.


Winter bedeutet für viele Säugetiere und Vögel, welche die Schweiz nicht verlassen, eine besondere Herausforderung. Auf der Exkursion erfuhren die Studierenden viele Spannendes über die Rauhfusshühner und deren Ökologie. Merkmale wie befiederte Zehen oder ein Muskelmagen zur Verdauung von Nadeln ermöglichen es ihnen, den harten Winter im Schnee zu überleben. Durch die reduzierte Energieaufnahme reagieren sie jedoch auch besonders sensibel auf Störungen, die dann meist zur Flucht der Tiere und damit einer hohen Energieausgabe führen. Dies kann sich nicht jedes Tier immer leisten. Deshalb waren auch Outdoor-Freizeitaktivitäten im Winter, wie Schneeschuhwandern, Skitouren und Freeriden und deren Lenkung, ein Thema der Exkursion. Auf der zweistündigen Wanderung genossen die TeilnehmerInnen der Exkursion die Schneelandschaft von den ausgewiesenen Wegen aus und lernten den mosaikartigen Lebensraum der Rauhfusshühner zu lesen. Als Höhepunkt wurden frische Fussspuren eines oder zwei Haselhühner entdeckt. Kurz darauf liessen sie sich sogar durch ihren leisen pfiffartigen Gesang hören.


Das Mittagessen gab es im Windschutz der SAC Hütte aus dem Rucksack, wobei bei schönem Wetter die Moorlandschaft mit Bergföhrenwäldern und Sicht auf die Schwyzer Alpen hätten genossen werden können. Stattdessen hielten Tee und spannende Gespräche zum Schutz seltener Arten und Besucherlenkung in Schutzgebieten warm.
Auch die Spuren von grösseren Wildtieren wie Reh, Rothirsch, Steinbock, Wildschwein, Fuchs, Luchs, Wolf oder Wildkatze und Gämse wurden geübt und zu differenzieren gelernt. Auch am Kot lassen sich Tiere erkennen; dieser ist manchmal der einzige Nachweis fürs Vorkommen einer Art. Das Lesen einer Landschaft und den Spuren darin ist eine Disziplin, die von angehenden UmweltingenieurInnen erwartet wird und zum Schutz gefährdeter Arten und deren Lebensräume notwendig ist.


Interessierst auch du dich für Wildtiere und das Studium in Umweltingenieurwesen?
Dann informiere dich weiter am Infoanlass vom 2. April!

Weitere Informationen: