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Studie zu (Winter) Photovoltaik-Potenzial im Kanton Glarus

Im Auftrag vom Departement Bau und Umwelt des Kantons Glarus erarbeitete die Forschungsgruppe Erneuerbare Energien eine Potenzialstudie für das (Winter) Photovoltaik-Potenzial im Kanton Glarus. Die Dachflächen haben den grössten Anteil am Gesamtpotenzial. Neben den Gebäuden wurde das Potenzial auf Infrastruktur wie beispielsweise stehenden Gewässern, Parkplätzen und Lawinenverbauungen ermittelt. Das ermittelte Gesamtpotenzial für Photovoltaik im Kantonsgebiet von 500 GWh liegt über dem Stromverbrauch des Jahres 2020, welcher 357 GWh betrug.

Bis Ende 2020 wurden im Kanton Glarus mit 481 PV-Anlagen rund 3 % des Potenzials für Photovoltaik auf und an Gebäuden genutzt. Dies führt zu einer jährlichen Stromproduktion von 9 GWh. Für die Dekarbonisierung des schweizerischen Energiesystems sollte der Zubau von Photovoltaik-Anlagen stark beschleunigt werden.  

Die Untersuchung ergab ein Gesamtpotenzial von 497 GWh für den Kanton Glarus. Im Vergleich dazu lag der Stromverbrauch des Kantons Glarus im Jahr 2020 bei 357 GWh. Die Aufteilung des Potenzials in Gebäude und Infrastruktur sowie eine weitere Unterscheidung in Dächer und Fassaden respektive verschiedene Arten von Infrastruktur ist in Abbildung 1 gezeigt. Ausserdem ist eine Aufteilung der Potenziale in das Sommer- und Winterhalbjahr ersichtlich. Den grössten Beitrag können Dächer, Fassaden und stehende Gewässer liefern. 

Ein besonderer Fokus der Studie lag auf der Stromproduktion im Winterhalbjahr. Eine Analyse der Datengrundlagen zeigt, dass verschiedene Faktoren die Winterstromproduktion in der Tendenz positiv beeinflussen können. Der Winterstromanteil ist tendenziell höher, wenn die Einstrahlung auf eine Fläche besonders hoch ist und diese somit für Photovoltaik sehr geeignet ist. Weiter begünstigen hohe Neigungswinkel und Höhenlagen die Winterstromproduktion positiv. Bei Fassadenanlagen, welche vertikal an Gebäuden installiert werden, ist ausserdem eine Ausrichtung gegen Süden vorteilhaft, da der Winterstromanteil mit zunehmender Abweichung von Süden in der Tendenz abnimmt. 

Abschliessend wurden dem Kanton Glarus Instrumente zur Förderung von Photovoltaik-Anlagen aufgezeigt. Wegen dem geringen Ausbaugrad des Potenzials wurden dem Kanton primär Instrumente empfohlen, welche zu einer generellen Erhöhung der Stromproduktion mittels Photovoltaik führen. Besonders wichtig ist in diesem Kontext die Investitionssicherheit, welche beispielsweise durch höhere und langfristig garantierte Rückspeisetarife der Verteilnetzbetreiber geschaffen werden kann. Ausserdem sind Anreize für eine vollständige Nutzung von Dachflächen sinnvoll, da das aktuelle Fördersystem dazu führt, dass insbesondere Dächer auf Einfamilienhäusern nur teilweise mit PV-Anlagen bestückt werden. 

Der gesamte Bericht zur Untersuchung ist unter diesem Link zu finden: Studie (Winter) Photovoltaik-Potenzial im Kanton Glarus