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Wertschöpfungsrechner für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Eine Kauf- oder Investitionsentscheidung wird in ganz seltenen Fällen alleine aufgrund der erforderlichen Funktion des Kaufgegenstandes gefällt. Meist sind Nebeneffekte, wie zum Beispiel Image, visuelle Gestaltung, Mode und Komfort mindestens so wichtig oder sogar entscheidender als die erforderliche Funktion. Im Energiebereich werden diese Nebeneffekte oft Co-Benefits oder Non-Energy-related-Benefits (NEB) genannt.

Die regionale und Schweizer Wertschöpfung soll mithilfe eines Software-Tools für konkrete Projekte im Voraus bestimmt werden können. In einem ersten Schritt wird dieses Tool für Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen sowie für energetische Gebäudesanierungen erstellt.

Wertschöpfung von Photovoltaik-Anlagen

Der Wertschöpfungsrechner für PV-Anlagen wurde im Juli fertiggestellt. Die wichtigsten Ergebnisse befinden sich in dieser Zusammenfassung. Der Bericht steht weiter unten auf dieser Seite zum Download bereit.

Im Zusammenhang mit dem Bau (oder der Förderung des Baus) von Photovoltaik (PV)-Anlagen stellt aus volkswirtschaftlicher Sicht die regionale Wertschöpfung einen solchen NEB dar: Eine Investition in eine PV-Anlage dient nicht nur der Stromversorgung, sondern schafft oder sichert auch Arbeitsplätze. Mit der vorliegenden Arbeit soll die Frage beantwortet werden, welcher Teil der Kosten einer PV-Anlage in der Region bleibt und wie dieser Anteil durch den Bauherrn beeinflusst werden kann.

Es gibt bereits Untersuchungen über die regionale Wertschöpfung von PV-Anlagen für gewisse Regionen in der Schweiz und auch für Deutschland. Ein umfassendes Tool, welches die Abschätzung der regionalen Wertschöpfung für den Bau einer spezifischen Anlage in der Schweiz erlaubt, fehlt zurzeit aber. Dabei ist die regionale Wertschöpfung eine gute Kenngrösse, um regionale und kantonale Investitionen und Subventionen in Solaranlagen zu unterstützen. Mit ihr kann gezeigt werden, dass mit dem investierten Geld neben einer erneuerbaren Stromversorgung auch das lokale Gewerbe unterstützt und Arbeitsplätze in der Region erhalten oder geschaffen werden.

Im Vordergrund dieser Arbeit stand die Entwicklung eines einfach zu bedienenden Wertschöpfungsrechners, der mit möglichst wenig Eingaben des Benutzers das gewünschte Resultat berechnen kann. Dabei wurde zur Berechnung der Wertschöpfung die Planung der Anlage, die Herstellung des Materials, die Montage und der Betrieb einbezogen. Gleichzeitig wurde dieser Rechner verwendet, um die Zusammensetzung der regionalen und der Schweizer Wertschöpfung für kleine PV-Anlagen, wie sie zum Beispiel auf einem Einfamilienhaus (EFH) stehen könnten, und für grosse PV-Anlagen zu untersuchen.

Die regionale und die gesamte Wertschöpfung in der Schweiz hängen unter anderem von der Grösse der Anlage ab. Bei einer kleinen EFH-Anlage entspricht die maximal mögliche regionale Wertschöpfung ca. 33% der Gesamtkosten der Anlage, bei einer 1 MW-PV-Anlage ca. 55%. Die maximal in der Schweiz verbleibende Wertschöpfung variiert im Bereich von 38% bis 60%, wobei auch hier die hohen Werte für grosse PV-Anlagen gelten (siehe Abbildung unten). 

Den grössten Anteil an der Wertschöpfung macht der Gewinn des Betreibers während den angenommenen 25 Jahren Betriebszeit der Anlage aus (37% bei einer kleinen, 33% bei einer grossen PV-Anlage). Ein regionaler Betreiber stellt deshalb sicher, dass mindestens ein Drittel der maximal möglichen regionalen Wertschöpfung auch wirklich in der Region bleibt. Die Höhe der restlichen regionalen beziehungsweise schweizerischen Wertschöpfung kann durch den Bauherrn beeinflusst werden (in den Abbildungen unten schraffiert dargestellt). Die Wahl einer lokalen Montagefirma macht 16 bis 20%, die Wahl einer regionalen Wartungsfirma ca. 12% der maximal möglichen regionalen Wertschöpfung aus. Die Wahl des Materials (Module, Montagematerial) macht jedoch demgegenüber weniger als 10% der maximal möglichen Wertschöpfung aus. 

Ein entscheidender Unterschied zwischen grossen und kleinen Anlagen besteht in der Wertschöpfung durch die kreditgebende Bank, welche bei einer kleinen Anlage mit tiefem Fremdkapitaleinsatz unbedeutend ist. Bei hohem Fremdkapitalanteil führt die Wahl einer regionalen Bank dazu, dass 16% der maximalen regionalen Wertschöpfung erreicht werden. 

Bei grossen PV-Anlagen machen zudem die Unterhaltskosten einen grösseren Teil der Gesamtkosten aus als bei kleinen Anlagen. Dies deshalb, weil die Investitionskosten pro kW installierter Leistung für grosse Anlagen tiefer sind, die spezifischen Unterhaltskosten pro kW aber konstant angenommen wurden. Dadurch hat die Wahl einer regionalen Wartungsfirma bei grossen Anlagen einen grösseren Einfluss auf die Wertschöpfung als bei kleinen Anlagen.

Auf einen Blick

Die regionale (beziehungsweise schweizerische) Wertschöpfung kann durch folgende Entscheidungen erhöht werden (in abnehmender Reihenfolge bezüglich Priorität):

Mit dem Wertschöpfungsrechner auf Excel können die Effekte der Wahl der Dienstleistungsbetriebe und der Herkunft des Materials auf die regionale beziehungsweise schweizerische Wertschöpfung für jede projektierte PV-Anlage individuell bestimmt werden.

Projektfinanzierung und Dank

Folgende Institution hat dieses Projekt finanziell unterstützt: