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Konventionell vs. Bio – zwei Masthühnerlinien im Vergleich

Jedes Jahr untersuchen Umweltingenieur Studentinnen und Studenten am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen im Modul «Grundlagen Biologische Landwirtschaft und Hortikultur» in Gruppen unterschiedliche Aspekte der Masthühnerhaltung. Nadine Nitzsche, Studentin der Vertiefung Biologische Landwirtschaft und Hortikultur, erzählt davon.

Wir beschäftigen uns von der Tiergesundheit über die Fütterung bis hin zur Fleischqualität mit vielfältigen Themen. Dabei ist uns wichtig, dass die Hühner ihr natürliches Verhalten so weit als möglich ausleben können. Auf der Weide geben Strukturelemente Schutz vor Sonne und Raubvögeln, ein Sandbad dient der Gefiederpflege. Im Stall befinden sich erhöhte Sitzstangen, auf denen sich die Hühner zum Schlafen versammeln.

Anfang und Mitte März sind frisch geschlüpfte flauschige Küken auf dem Campus eingezogen. Jeweils drei Wochen haben diese im Kükenstall verbracht. Danach haben wir sie in den Aussenstall mit Auslauf im Freien ausgestallt. Es sind verhältnismässig kleine Herden von je 25 Tieren, die von uns Studierenden und von Mitarbeitenden betreut werden. In der konventionellen Haltung in der Schweiz variieren die Herdengrössen zwischen 2000 und 18’000 Tieren pro Stall, während in der biologischen Produktion die Herdengrösse in der Ausmast auf maximal 500 Tiere beschränkt ist. Beide von uns untersuchten Mastlinien eignen sich für die Freilandhaltung. Diese Haltungsform ist in der Schweiz bei den Mastpoulets wenig verbreitet: Nur acht Prozent der Tiere haben Zugang zu einer Weide. Auch die Lebensdauer variiert stark. Die von uns gehaltenen konventionellen Tiere schlachten wir nach 55 Tagen, die Bio-Tiere nach 69 Tagen, wobei es nach den Bio-Standards mindestens 63 Tage sein müssen. Bereits nach 30 Tagen werden in der konventionellen Haltung ohne Weidezugang die ersten Hühner geschlachtet für den Verkauf von ganzen Poulets am Güggeli-Stand.

Wir haben für unsere Gruppenarbeit die Küken zweimal pro Woche gewogen und ihr Federkleid sowie ihr allgemeines Aussehen dokumentiert. Die Entwicklung der Flügelfedern verläuft in den ersten Lebenswochen rasant. Unser Ziel bei dieser Datenerhebung ist, die Gewichtsentwicklung im Zusammenhang mit der Tiergesundheit, der artgerechten Haltung und den Zuchtzielen zu untersuchen. Im Kükenheim haben wir den Küken verschiedene Wärmequellen zur Verfügung gestellt, da die Tiere vor allem am Anfang sehr wärmebedürftig sind. Nebst drei hängenden Wärmelampen haben wir auf der Hälfte des Stallbodens eine Wärmematte unter die Streu gelegt. Zusätzlich haben wir eine Wärmeplatte als Simulation einer Glucke platziert und anhand von Beobachtungen untersucht, ob die Küken diese künstliche Glucke oder die Wärmelampe bevorzugen.

Wir sind gespannt auf die Resultate der anderen Gruppen, die wir an der Modulschlussveranstaltung in einer Posterpräsentation erfahren werden. Besonders interessiert uns der Unterschied zwischen konventionell und bio.

Die Weltbevölkerung wächst und natürliche Ressourcen werden knapper. Was müssen wir unternehmen, um die Welternährung zukünftig sichern zu können? Für diese und weitere Herausforderungen müssen neue Lösungen konzipiert werden. Ein Bachelorstudium am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen zeigt wie. Anmeldeschluss ist der 30. Juni 2021. 

Weiterführende Informationen:

•    Auf unserer Webseite findest du weitere Informationen zum Bachelorstudium Umweltingenieurwesen.
•    Auf unserem digitalen Studienplaner erfährst du alles über unsere Module, Vertiefungen und Minors.
•    Fragen zum Studium und zur Zulassung beantwortet dir Katharina Genucchi per Telefon (058 934 53 87) oder per Mail.