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Drei internationale Publikationen von Bachelor- und Masterstudierenden der Vegetationsökologie erschienen

Marc-Olivier Büchler, Sabrina Keller und Stefan Widmer konnten ihre Abschlussarbeiten im internationalen peer-reviewten Journal «Tuexenia» publizieren

Anfang November konnten sich drei AbsolventInnen der Forschungsgruppe Vegetationsökologie besonders freuen. Ihre Arbeiten wurden nach umfassender Begutachtung und Überarbeitung im gleichen Band des Fachjournals «Tuexenia» publiziert, das «open access» für jedermann zugänglich ist. Dies zeigt, dass unsere Studierenden lernen, hochwertige Forschung im angewandten Grundlagenbereich durchzuführen, die auch über die Landesgrenzen hinweg wahrgenommen wird. Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Erfolg an Marc-Olivier, Sabrina und Stefan!

Marc-Olivier Büchler hat in seiner Bachelorarbeit in Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich untersucht, wie die Standortbedingungen aussehen müssen, um heutzutage Kalkhalbtrockenrasen von hohem Naturschutzwert zu erhalten (oder wiederherzustellen). Es zeigte sich unter anderem, höherwertige Halbtrockenrasen niedrigere Stickstoffgehalte im Boden aufweisen und an steileren Hängen wachsen. Es zeigte sich auch, dass gerade die aus Naturschutzsicht wertvolleren Flächen heute mehr Streu (tote Biomasse) aufweisen als die naturschützerisch weniger wertvollen, die aber für landwirtschaftliche Nutzung attraktiver sind. Dies weist darauf hin, dass die wertvolleren Flächen mittelfristig vermutlich durch Unternutzung ihren Wert verlieren werden.


Die ganze Studie
Büchler, M.-O., Billeter, R. & Dengler, J. 2020. Optimal site conditions for dry grasslands of high conservation value in the canton of Zurich, Switzerland. Tuexenia 40: 527–546.

Sabrina Keller hat in ihrer Bachelorarbeit in Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich untersucht, warum die Wiederansiedlungsversuche der extrem seltenen Kleinen Teichrose (Nuphar pumila) in Gewässern des Kantons mehrheitlich scheitern. Wie sie in ihrer Publikation zusammen mit internationalen WasserpflanzenexpertInnen zeigt, sind die aktuellen Standortbedingungen für die Art in der Region generell problematisch (zu hohe Temperaturen, basenreiche Substrate, Stickstoffeintrag), so dass Wiederansiedlungen besser in erfolgversprechenderen Regionen der Schweiz durchgeführt werden sollten.

Die ganze Studie
Keller, S., Babbi, M., Widmer, S., Gehler, J., Hausmann, S., Berg, C., Landucci, F., Schwager, P., Šumberová, K. & Dengler, J. 2020. Determination of habitat requirements of the glacial relict Nuphar pumila as basis for successful (re-)introductions. Tuexenia 40: 309–326.

Stefan Widmer schliesslich hat in seiner Masterarbeit im Auftrag des Kantons St. Gallen analysiert, wie sich die Aufgabe der Schafsömmerung auf die Vegetation alpiner Weiden auswirkt. Generell waren die Veränderungen auch nach längerer Nutzungsaufgabe eher gering, so dass der befürchtete Biodiversitätsverlust bislang nicht eingetreten ist.

Die ganze Studie
Widmer, S., Riesen, M., Krüsi, B.O., Dengler, J. & Billeter, R. 2020. Wenn Gämsen Schafe ersetzen: Fallstudie zu den Auswirkungen auf die Diversität von alpinen Rasen. Tuexenia 40: 225–246.