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Bachelorarbeit «Weiterentwicklung der Kleinsäugernachweismethoden mit Fotofalle»

In seiner Bachelorarbeit hat der Umweltingenieur Silvio Aegerter eine kleine, zerlegbare und transportable Fotofalle entwickelt. Nun können auch an entlegenen oder schwer zugänglichen Orten dank Farbfotos Kleinsäuger wie Hermeline und Siebenschläfer erfasst werden.

In einem kurzen Interview erzählt Silvio mehr von seiner Abschlussarbeit.

Um was geht es in deiner Arbeit?
In meiner Bachelorarbeit geht es um die technische Weiterentwicklung der Kleinsäugernachweismethoden mit Fotofallen. Als Ausgangspunkt diente mir die Fotofallenbox «Mostela». Schwerpunkt der Weiterentwicklung lag bei der Verbesserung der Bildqualität zur zuverlässigeren Bestimmung von Kleinsäuger, wobei gleichzeitig die Handhabung des Systems optimiert werden sollte.

Was waren deine Beweggründe, dieses Thema zu wählen?
Ich habe mich für diese Herausforderung entschieden, weil dabei verschiedene Aspekte in einer Art und Weise kombiniert werden, die zu mir passen. Ich interessiere mich sowohl für die Fotografie, als auch für Wildtiere und finde es total spannend, wenn ich meine Überlegungen auch praktisch umsetzen und erproben darf.

Welche Hindernisse und Erfolge hast du während der Arbeit erlebt?
Die grösste Herausforderung war der Umbau der Fotofallen. Handelsübliche Fotofallen sind nicht für den Gebrauch in kleinen Kisten konstruiert, weshalb ich deren Optik anpassen musste (Bild 3). Einerseits sollte die Fokusebene verschoben und der Bildwinkel erweitert werden. In ersten Versuchen mit Vorsatzoptiken war dies zwar möglich, jedoch hat dabei die Bildqualität deutlich abgenommen. Da eine optimale Bildqualität für die zuverlässige Bestimmung von Kleinsäugern teilweise ausschlaggebend ist, konnte ich somit noch nicht zufrieden sein. Eine bessere Alternative war zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht in Aussicht. Entsprechend gross war die Erleichterung, als es mir letztendlich durch Austausch der Objektive gelang, die Optik wie gewünscht anzupassen.
Eine weitere Herausforderung war die Entwicklung einer handlichen, serienfähigen Bauweise. Dank dem Umbau der Fotofallen konnte ich die Länge aller Prototypen gegenüber der Mostela zwar um die Hälfte reduzieren (Bild 3), jedoch war das System in der anfänglich «geschraubten» Bauweise nach wie vor recht unhandlich. Deshalb entwickelte ich weitere Prototypen, welche für den Transport und die Lagerung verkleinert werden können. Die Prototypen in «faltbarer» Bauweise waren bereits deutlich handlicher, die Herstellung dieser Bauweise ist aber sehr aufwendig und nicht serienfähig. Deshalb musste ich das Design nochmals überarbeiten. Ein grosser Erfolg war für mich dann der Moment, als ich letztendlich die Baupläne der «steckbaren» Bauweise in einer Kleinserie auf der CNC-Fräse herstellen lassen durfte (Bilder 4 und 5).

Was waren deine Ziele und hast du diese erreicht?
Ziel war einerseits die Optimierung der Handhabung, diese wurde deutlich verbessert. Das Gewicht der Fotofalle konnte von knapp 10 kg auf 2 kg reduziert werden. Zudem lässt sich das System in seine Einzelteile zerlegen und passt somit problemlos in einen Rucksack.
Ein weiteres Ziel war, die Bildqualität zur zuverlässigeren Bestimmung von Kleinsäugern zu verbessern. Die Bildqualität konnte deutlich gesteigert werden, die neuen Aufnahmen sind erstmals farbig und zudem schärfer (Bilder 1 und 2). Beim Vergleich mit älteren Aufnahmen aus der Fotofallenbox «Mostela» fällt auf, dass sich dadurch die Kleinsäuger besser bestimmen lassen. Jedoch können längst nicht alle Kleinsäuger anhand morphologische Merkmale auf Art-Niveau bestimmt werden. Bei einer künftigen Weiterentwicklung könnte der Einbau von Kot- oder Haarfallen eine interessante Ergänzung zu den Fotofallenaufnahmen bilden.

Weitere Informationen
Kontakt: Nils Ratnaweera, Projektleiter «TubeCam»
Das Projekt «TubeCam»
Die Bachelorarbeit online zum Nachlesen
Informationen zum Bachelorstudium Umweltingenieurwesen