Am 08. Oktober 2013 trafen sich die Teilnehmenden des Kurses Logistik- und Hygienemanagement (5. Studiensemester Facility Management, Studienwahlrichtung Hospitality Management) unter der Leitung von Thomas Hofmann, Dozent für Chemie und Hygiene am Institut für Facility Management, zu einem Besuch der Logistikbasis der Armee (LBA) in Ittigen. Für einen Tag lud der Stellvertretende Armeeapotheker und Produktionsleiter, Thomas Meister, die Studierenden in die Räume der AApot ein.

Zunächst gab es einen Input zu den Aufgabengebieten und den Hintergründen der Einrichtung sowie zu den Rahmenbedingungen eines Betriebes mit besonderen Hygieneanforderungen. Die daraus resultierenden rechtlichen Vorgaben wurden aufgezeigt und deren Einhaltung und Umsetzung am Standort erläutert. Die Studierenden lernten während verschiedener Lektionen das Systemdenken sowie einige relevante Abkürzungen aus dem Bereich der Good Manufacturing Practice (GMP), des Qualitätsmanagements (QM) und der Qualitätssicherung (QS) kennen. Ebenso wurden anhand eines speziellen Einzelfalls die erforderlichen organisatorischen und dokumentatorischen Schritte eines mehrjährigen Umstrukturierungsprojektes näher gebracht. Hinsichtlich der praktischen Anwendung wurden die Tools der Risikoanalyse (FMEA, Failure Mode and Effects Analysis) und der Nutzwertanalyse (NUWEA) an einem hauseigenen Beispiel nachvollzogen. Als notwendiges Mittel zum Zweck dient eine klar definierte Prozesslandschaft zur langfristigen Beherrschung und Steuerung sowie zum Unterhalt einer derartigen Hygieneorganisation. Der administrative Aufwand bei der Erstellung einer Prozesslandschaft, einer Risikoanalyse (FMEA) oder einer Nutzwertanalyse (NUWEA) ist zwar enorm, liefert aber neben einer lückenlosen Dokumentation fundierte Grundlagen für Entscheidungsträger. Das sensible Fachgebiet der Hygiene wird durch Einsatz derartiger Tools zu einem planbaren, bewirtschaftbaren Produktionsfaktor.

Die Armee Apotheke engagiert sich im Zusammenhang mit Ausbildungsaufgaben im Bereich der Hygiene. Dank der offen praktizierten Lehr- und Lernkultur konnten die technischen, organisatorischen und baulichen Aspekte bei einem Rundgang durch die Anlage in Augenschein genommen werden. Dort konnten die Studierenden den Einsatz und Betrieb von Produktions- Misch-, Abfüll- und Kontrollanlagen nachvollziehen. Daneben wurden die Schnittstellen bei hygienerelevanten Prozessen beim Betrieb von Reinräumen aufgezeigt (Personalhygiene, Pharmakleidung, Schleusen, Filter, Überdruckzonen, laminar Flows, Wasseraufbereitungsanlagen). Die wichtigsten Aspekte zur Reinraumreinigung wurden abschliessend in einem Vortrag von Prof. Gerhard Winter zusammengetragen.

Das IFM bedankt sich bei den Verantwortlichen der AApot für diesen privilegierten Blick hinter die Kulissen.