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LEGO im Studium

Interdisziplinäre Zusammenarbeit bringt Erfahrungen für die Berufswelt.

Der Auftrag war für die Technikkommunikation ein ganz alltäglicher: Anleitungen vereinfachen, Abläufe flüssiger und schneller gestalten. Weniger alltäglich hingegen war der Kontext: Studierende der Technikkommunikation – aus dem Bachelor Angewandte Sprachen vom ZHAW Departement Angewandte Linguistik – sollten ein Logistikplanspiel optimieren. Auftraggeber war das INE Institut für Nachhaltige Entwicklung der ZHAW School of Engineering, das dieses haptische Planspiel seit Jahren in der Aus- und Weiterbildung einsetzt, um eine typische Wertschöpfungskette eines Unternehmens zu simulieren. Eine reale Projektsituation mit einem Auftraggeber und einem Auftrag war geschaffen. Die Auftraggeber, Stefan Dingerkus und Remo Eigenmann, führten ins Spiel ein. Und so konnte der Unterricht, besser das Spiel, mit LEGO-Steinen als Material und fertige Produkte in der Prozesskette beginnen. Doch schnell wurde klar: Aus Sicht der Technikkommunikation bot das Spiel einiges Optimierungspotential. Die Anleitungen waren umständlich und kompliziert formuliert, so dass die SpielerInnen oft den Überblick verloren.

Zwei studentische Projektleiter wurden eingesetzt, die die Koordination zwischen Auftraggebern und Studierenden übernahmen. Nach einem Kick-Off-Meeting mit den Auftraggebern machten sich die 13 Studierenden an die Arbeit. Sie entwickelten innovative Lösungen, glichen diese in regelmässigen Statusmeetings mit den Auftraggebern ab und kamen zu einem Ergebnis, das die Erwartungen aller Beteiligten übertraf. Die Auftraggeber erhielten eine Lösung, die eine flüssigere und raschere Durchführung des Spiels ermöglicht und die Studierenden hatten einmalige Erfahrungen für die Berufswelt gesammelt – in einem realen Projekt, mit realen Herausforderungen und einem Produkt, das Anwendung findet.

Gewonnen haben sowohl der Auftraggeber durch das optimierte Produkt als auch die Studierenden. Sie haben in dem Projekt erfahren, was es heisst, in einer Projektgruppe von 13 Personen zusammen zu arbeiten und die Ergebnisse der eigenen Arbeit einem Auftraggeber zu «verkaufen». Andrea Scheck, eine der Technikkommunikation-StudentInnen dazu: «Ich habe gelernt, dass man Entscheidungen viel besser begründen können muss, als man meint, und dass man bereit sein muss, die eigenen Vorstellungen neu zu denken. Genau diese Auseinandersetzungen und anderen Perspektiven zu den besten Lösungen.»

Auch Stefan Dingerkus, erfahrener Moderator des Logistik-Planspiels, schätzt die interdisziplinäre Zusammenarbeit sehr: «Die Bearbeitung der Spielanleitungen durch fachlich nicht vertraute Studierende, die mit Expertenwissen der Technikkommunikation an die Aufgabe herangegangen sind, haben uns eine andere Perspektive auf unsere jahrelang eingesetzten Schulungsmittel eröffnet und einen wertvollen Beitrag zur innovativen Weiterentwicklung des insgesamt erprobten und bewährten Planspiels geliefert.»