Lab Barrierefreie Kommunikation

Das Lab vermittelt Lösungen für Barrierefreie Kommunikation. Im Lab vernetzt sich die ZHAW europaweit mit PartnerInnen aus Forschung und Privatwirtschaft. Gemeinsam bieten wir Leistungen für öffentliche Institutionen, Organisationen und Unternehmen.
Aktuell
Projekt «Barrierefreie ZHAW-Webseiten»: Zusammen mit dem Usability-Labor arbeitet das Lab Barrierefreie Kommunikation daran, digitale Hindernisse in ZHAW-Webseiten zu erkennen. Das erreichen wir, indem NutzerInnen mit einer Sehbehinderung die Webseiten anwenden. Aus unseren Auswertungen der Webseitennutzung und der anschliessenden Interviews formulieren wir Handlungsempfehlungen, die wir dem Rektorat vorlegen. Projektstart: Juni 2022. Projektförderung: Digital Futures Fund (ZHAW digital).
Was ist Barrierefreie Kommunikation?
Menschen mit Sinnes- und kognitiver Behinderung sowie mit Leseeinschränkung haben in ihrem privaten wie beruflichen Alltag erschwerten Zugang zu Kommunikationsangeboten und Dienstleistungen. Mit sprachlichen, technischen oder auch organisatorischen Verbesserungen können diese Schwierigkeiten in vielen Bereichen beseitigt oder reduziert werden. Solche Lösungen bieten zum Beispiel Leichte Sprache, Einfache Sprache oder Bürgernahe Sprache, Schriftdolmetschen und Audiodeskription, spezialisierte Kommunikationskompetenzen, die Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien oder weitere Methoden und Kompetenzen in Bereichen der gesellschaftlichen Integration oder der Inklusion.
Viele Kenntnisse, Methoden und Techniken sind vorhanden oder bereits weit entwickelt. Dennoch wird gegen Kommunikationsbarrieren heute noch wenig unternommen. Das Lab hilft, diese Lücke zu schliessen.
Das Lab vermittelt Lösungen
Das Lab vermittelt Lösungen für Barrierefreie Kommunikation. Es vernetzt Personen und Institutionen aus Forschung, Privatwirtschaft, Organisationen sowie öffentlichen Institutionen. Gemeinsam bringen wir Erkenntnisse aus der Forschung bedarfsgerecht in die Praxis, fördern die Weiterentwicklung von Lösungen und unterstützen Unternehmen in der Implementierung und Anwendung.
Einige Beispiele, für die das Lab Lösungen und Unterstützung bietet
- Ein Medienhaus will seine digitalen und gedruckten Inhalte zugänglicher und verständlicher umsetzen.
- Ein Spital möchte die Kommunikation mit seinen älteren, sinnesbehinderten oder fremdsprachigen PatientInnen verbessern.
- Eine Veranstaltung soll auch für Teilnehmende mit Sinnesbehinderung verständlich umgesetzt werden – von der Einladung bis hin zu den Präsentationen und Podiumsgesprächen.
- Bei einem Projekt zur Quartierentwicklung sollen Menschen mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache erreicht werden und mitwirken können.
- Ein Unternehmen möchte seine Mitarbeitenden mit Kommunikations- und Sprachschwierigkeiten besser integrieren und in der Zusammenarbeit unterstützen.
Leistungen
Das Lab bietet Beratung, erarbeitet Konzepte und Standards. Es hilft bei der Implementierung und Anwendung von Lösungen für Barrierefreie Kommunikation.
Bereich | Leistungen |
---|---|
Kompetenzen |
Audiodeskription und Audioeinführung Schriftdolmetschen: Live-Untertitelung für Menschen mit Hörbehinderung Leichte Sprache, Einfache Sprache und Bürgernahe Sprache Gebärdensprache und Gebärdensprachendolmetschen Community Interpreting |
Technologien |
Barrierefreie Web-Lösungen Barrierefreie digitale Dokumente |
Integration und Inklusion |
Integration von Menschen mit schlechter Kenntnis der Ortssprache (z.B. MigrantInnen mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache) Integration von Menschen mit Sinnes- und kognitiver Behinderung Berücksichtigung der Barrierefreien Kommunikation in der Unternehmenskommunikation |
Zielgruppen
Rezipierende von barrierefreien Kommunikationsangeboten sind Menschen mit Sinnes- und kognitiver Behinderung sowie mit Leseeinschränkung. Zur letztgenannten Gruppe gehören unter Umständen auch Menschen, die nur über begrenzte Kenntnisse der jeweiligen Ortssprache verfügen. Aufgrund der zunehmenden Anzahl älterer Menschen wird erwartet, dass auch die Anzahl an Menschen mit Behinderungen in Zukunft erheblich ansteigen wird.
KundInnen des Labs sind Organisationen, Unternehmen und öffentliche Institutionen, die Menschen mit Sinnes- und kognitiver Behinderung sowie mit Leseeinschränkung zu ihren Zielgruppen zählen – zu ihren Mitarbeitenden, Mitgliedern, KundInnen, PartnerInnen oder weiteren Stakeholdern.
- Öffentliche Institutionen: Das Lab hilft öffentlichen Institutionen, mit allen BürgerInnen zu kommunizieren. Öffentliche Institutionen können so allen BürgerInnen Zugang zu Dienstleistungen bieten oder sie in Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse einbinden (Partizipation).
- Unternehmen: Das Lab hilft Unternehmen, ihre Stakeholder mit Kommunikations- und Sprachbarrieren besser zu erreichen, zu integrieren oder mit ihnen zusammenzuarbeiten. Dazu zählen Mitarbeitende, KundInnen, PartnerInnen oder auch NachbarInnen von Unternehmen.
- Medienproduzierende: Das Lab hilft Medienproduzierenden, ihre digitalen oder gedruckten Inhalte für alle zugänglich und verständlich zu planen und umzusetzen.
Darum braucht es das Lab
- Aufgrund der zunehmenden Anzahl älterer Menschen wird erwartet, dass auch die Anzahl an Menschen mit Behinderungen in Zukunft erheblich ansteigen wird.
- Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention im April 2014 und der aktuellen Gesetzgebung durch das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) ist der Schweiz die Barrierefreie Kommunikation ein zentrales Anliegen unter dem Prinzip der Inklusion. Dennoch wird erst sehr wenig in diesem Bereich unternommen.
- Von Barrierefreier Kommunikation profitieren nicht nur Menschen mit Sinnes- und kognitiver Behinderung sowie mit Leseeinschränkung, sondern auch öffentliche Vorhaben, Unternehmen und Organisationen. Mit Barrierefreier Kommunikation können viele Menschen besser erreicht und berücksichtigt werden. Ausserdem können mit Barrierefreier Kommunikation Integrationsangebote niederschwelliger ausgestaltet werden.
- Es gibt bereits viele Lösungen für Barrierefreie Kommunikation. Es gilt nun, diese bekanntzumachen, bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und zu implementieren.
Projekte
- 01
- 02
-
Gesundheitskommunikation
Im Anschluss an ein SNF-Forschungsprojekt wird im Rahmen der weiteren Entwicklung eine Überblickspublikation zur Gesundheitskommunikation mit einem Fokus auf die Schweizer Situation erarbeitet, basierend auf einer Tagung im Rahmen des Forschungsnetzwerkes Gesundheitskommunikation. Die erste interdisziplinäre Tagung ...
-
Konzept und Umsetzung eines Schweizer Zentrums für Barrierefreie Kommunikation
Das Departement Angewandte Linguistik der ZHAW erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Universität Genf den Aufbau eines Schweizer Zentrums für Barrierefreie Kommunikation. Durch Evaluation und Standardisierung der entsprechenden Methoden und der Ausbildung in den Bereichen Audiodeskription, Schriftdolmetschen ...
-
JUSTISIGNS - Gerichtsdolmetschen und Gebärdensprache
Vor dem Hintergrund der EU-Direktive 2010/64, die jeder Person ein faires Rechtsverfahren und die zugehörige Verdolmetschung zusichert, engagiert sich die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) im Rahmen des EU-Forschungsprojekts „JUSTISIGNS – Gerichtsdolmetschen und Gebärdensprache“ für die Weiterbildung ...
-
Overcoming Language Barriers in Homecare Nursing (OLBiHN)
Sprachliche Verständigung und eine erfolgreiche Kommunikation sind von zentraler Bedeutung für eine effiziente und effektive pflegerische Betreuung in der Spitex. Wenn Patientinnen und Patienten aufgrund limitierter Deutschkenntnisse nur unzureichend mit dem Pflegepersonal kommunizieren können, liegen sogenannte ...
Veranstaltungen
Kommende Veranstaltungen
Wir planen neue Veranstaltungen zum Thema Barrierefreie Kommunikation. Detaillierte Angaben folgen an dieser Stelle.
Bisherige Veranstaltungen
- Barrierefreiheit dank Digitalisierung? Am 12.5.22 zeigen wir im Nüü (Zürich), wie digitale Technologien für die Inklusion genutzt werden können – öffentlich und kostenlos.
- 3. Konferenz Barrierefreie Kommunikation in Kooperation mit der Universität Genf (online, 29.6.-4.7.2020)
- 2. Konferenz Barrierefreie Kommunikation in Kooperation mit der Universität Genf (Genf, 9./10.11.2018)
- 1. Konferenz Barrierefreie Kommunikation in Kooperation mit der Universität Genf (Winterthur, 15./16.9.2017)
ZHAW-Einheiten im Lab
Kontakt
Sind Sie an den Leistungen des Labs interessiert? Möchten Sie mehr über Barrierefreie Kommunikation erfahren? Oder möchten Sie gerne PartnerIn des Labs werden? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktnahme!