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Zurück im Homeoffice: Tanken Sie Licht und frische Luft

Seit Mitte Oktober gilt wieder: Wer kann, soll von Zuhause aus arbeiten. Die Gefahr, sich in der dunklen Jahreszeit einzuigeln und zu vereinsamen, wird dadurch noch verstärkt, sagt Irene Etzer-Hofer. Doch die Leiterin der Fachstelle Betriebliches Gesundheitsmanagement am Departement Gesundheit weiss, wie einem im Homeoffice nicht die Decke auf den Kopf fällt.

Bewegung, Tageslicht und frische Luft: Regelmässig rausgehen hilft gegen den Homeoffice-Koller.

Seit ein paar Wochen sind die Büros zahlreicher Schweizer Firmen verwaist: Angesichts steigender Corona-Fallzahlen empfahl der Bund Ende Oktober den Unternehmen ein weiteres Mal, Angestellte wenn möglich von Zuhause aus arbeiten zu lassen. Seither erledigen Hundertausende Schweizerinnen und Schweizer ihre Arbeit wie schon im Frühling wieder im Homeoffice. Was als eine geeignete Massnahme gilt, um das Coronavirus einzudämmen, kann sich jedoch auch nachteilig auf die psychische und körperliche Gesundheit auswirken. «Während der kalten und dunklen Jahreszeit besteht das Risiko, dass wir uns einigeln und isolieren. Homeoffice verstärkt dieses Risiko», sagt Irene Etzer-Hofer, die am Departement Gesundheit die Fachstelle Betriebliches Gesundheitsmanagement leitet. Mit der verstärkten Isolation einher geht oft ein Mangel an Bewegung, sozialen Kontakten, Tageslicht und frischer Luft – alles Faktoren, die Körper und Geist gut tun. Um abzuschalten und aufzutanken empfiehlt Irene Etzer-Hofer vor allem eins: rausgehen, und zwar so oft wie möglich. «Die frische Luft und das Tageslicht aktivieren die Ausschüttung von Hormonen, welche die Stimmung aufhellen, beispielsweise Serotonin oder Dopamin.» Diese wirken in der dunklen Jahreszeit der erhöhten Produktion von Melatonin entgegen, dem Schlafhormon, das uns müde und antriebsloser macht.

Kopf durchlüften, Abstand schaffen

Um so viel Tageslicht wie möglich zu tanken, rät Etzer-Hofer, allenfalls die Struktur des Arbeitstages anzupassen. «Man könnte beispielsweise am Nachmittag eine Stunde lang rausgehen. Und die Zeit am Morgen oder Abend vor- respektive nachholen, wenn es dunkel ist.» So mache man den Mangel an Tageslicht und an Bewegung im Homeoffice wett. «Darüber hinaus bietet das Rausgehen immer auch die Gelegenheit, in sich zu gehen und Dinge klarer zu sehen», sagt Etzer-Hofer. Draussen in der Natur und an der frischen Luft kriege man den Kopf frei, könne sich von der Arbeit distanzieren, die einem im Homeoffice sehr nahe sei, und schaffe im Alltag kleine Pausen von der digitalisierten Welt und dem Dauerthema Corona. «Das hilft gegen die Pandemic Fatigue, also die Erschöpfung und den Verdruss, welche die langandauernde Pandemie in uns auslöst», erklärt Irene Etzer-Hofer.

Auch soziale Kontakte können im Freien gepflegt werden, etwa bei einem «walk and talk». «Soziale Beziehungen sind ein wichtiger Gesundheitsfaktor. Sie sollten trotz der schwierigen Umstände aufrechterhalten werden.» Das gelte auch für den Austausch mit Arbeitskolleginnen und -kollegen, so Irene Etzer-Hofer. «Die Devise sollte lauten: Ein virtueller Austausch ist besser als gar keiner. Ein Gemeinschaftsgefühl kann so auch im Homeoffice geschaffen werden.»

Helle und freundliche Arbeitsumgebung schaffen

Für die Arbeit im Homeoffice empfiehlt die Gesundheitsförderin eine möglichst helle Umgebung. «Die Beleuchtung sollte flexibel einstellbar und nicht zu schummrig sein, Blendungen und Reflexionen auf dem Bildschirm sollten jedoch verhindert werden.» Mit Pflanzen, Blumen, Bildern oder Vorhängen in leuchtenden Farben kann der Arbeitsplatz ausserdem hell und freundlich gestaltet werden. «Der Kreativität sind diesbezüglich keine Grenzen gesetzt.» Und: Der Raum sollte regelmässig gelüftet werden – genügend Sauerstoff erhält die Konzentration aufrecht und beugt Kopfschmerzen vor. «Das Durchlüften kann man sehr gut mit ein paar Atem- und Entspannungsübungen verbinden», so Etzer-Hofer. Und weil man nicht nur von Licht und frischer Luft leben kann, hat sie auch Tipps für die Ernährung: Statt Fertiggerichten und Fastfood, die gerade im Homeoffice verlockend, aber auf die Dauer nicht gesund sind, rät sie, wenn immer möglich frisches Essen zuzubereiten. «Am besten mit viel buntem Gemüse und Früchten. Die sind nicht nur gut fürs Immunsystem, sondern auch fürs Gemüt.»