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Studierende «state of the art» ausbilden

Seit August 2019 leitet die Ergotherapeutin und Psychologin Maren Kneisner den Bachelorstudiengang Ergotherapie. Davor war sie bereits sechs Jahre lang stellvertretende Studiengangleiterin. Im Interview spricht sie über ihre Motivation, Chancen und Herausforderungen sowie die Zusammenarbeit mit den Praxisinstitutionen.

Drei Fragen an Maren Kneisner, Leiterin Bachelorstudiengang Ergotherapie

Was hat Sie für diese Stelle motiviert?

Bis zum Sommer 2020 stehen viele Veränderungen bevor: Die Curriculumsrevision läuft auf Hochtouren, wir planen den Umzug auf den neuen Campus im Sulzerareal und entwickeln Qualitätsmanagementprozesse weiter. Das Arbeiten in einem solch dynamischen Umfeld und mit anspruchsvollen in- und externen Stakeholdern motiviert mich auch nach sieben Jahren Leitungsfunktion noch sehr.

In meiner neuen Rolle als Studiengangleiterin und als Mitglied der Institutsleitung möchte ich mich künftig noch stärker mit gesellschaftlichen Herausforderungen, zum Beispiel der demographischen Entwicklung oder dem technologischen Fortschritt, beschäftigen und diesen Rechnung tragen. Zudem werde ich mich als Leiterin des Bachelorstudiengangs weiterhin dafür einsetzen, Studierende «state of the art» und unter Berücksichtigung der Arbeitsmarktfähigkeit auszubilden. Und nicht zuletzt will ich mit meinem kompetenzorientierten Lern- und Lehrverständnis die Hochschulausbildung weiter prägen.

Dem Bachelorstudiengang stehen grosse Veränderungen bevor. Wo sehen Sie die grössten Chancen und Herausforderungen?

Mit dem Umzug in ein modernes Gebäude mit neuester Technologie und unter Anwendung von e-Didaktik implementieren wir im Curriculum 2020 Lernangebote, die kompetenzzentriert, individualisiert und flexibilisiert sind. Zudem sehe ich Chancen in der Stärkung von interprofessionellen und interkulturellen Lernsettings, in denen Studierende Kompetenzen erwerben, die sie bestmöglich auf die komplexen Herausforderungen in der Praxis vorbereiten. Hierbei berücksichtigen wir einerseits den gesellschaftlichen Wandel, zum Beispiel die Zunahme chronischer und psychischer Erkrankungen, sowie Veränderungen im Gesundheitssystem wie die Stärkung der Prävention und der ambulanten Versorgung. Andererseits orientieren wir uns an nationalen und internationalen Entwicklungen in der Erschliessung neuer Arbeitsfelder, etwa der schulbasierten Ergotherapie oder der Arbeit mit Asylsuchenden.

Zu den Herausforderungen zählt, dass wir als Bildungs- und Forschungsinstitution einen Innovationsauftrag haben und die Weiterentwicklung der Ergotherapie massgeblich mitgestalten sollen, etwa in der Erschliessung neuer Arbeitsfelder. Gleichzeitig müssen wir – insbesondere vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels – marktgerecht ausbilden. Um Antworten auf solche teils widersprüchlichen Anforderungen zu finden, legen wir bei der Curriculums-Entwicklung Wert auf eine verantwortungsvolle, reflektierte und transparente Vorgehensweise, bei welcher Praxisinstitutionen und Studierende von Anfang an mitwirken.

Eine gute Zusammenarbeit mit Praktikumsinstitutionen ist zentral für das praxisorientierte Studium: Was ist Ihnen dabei wichtig?

Eine Voraussetzung für die bestmögliche Vernetzung zwischen Theorie, Forschung und Praxis ist eine gute, gegenseitig wertschätzende Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxisinstitutionen. Um den Bedarf der Ergotherapie heute und in Zukunft bestmöglich zu antizipieren, benötigen wir eine offene und reflektierte Grundhaltung des von- und miteinander Lernens. Dies ist die Basis, um die Ergotherapie gemeinsam weiterzuentwickeln.

Um agil und proaktiv auf die sich ändernden Rahmenbedingungen einzugehen, werden wir zukünftig – ergänzend zum bestehenden Einbezug der Praxis in der Lehre – verstärkt projektbezogen mit Partnern zusammenarbeiten und die Kooperation an der Schnittstelle zwischen Lehre, Forschung und Praxis suchen. So etwa, um neue Arbeitsfelder zu erschliessen, aber auch zur Sicherung der Versorgung in den klassischen Arbeitsfeldern der Ergotherapie.

Zur Person

Maren Kneisner startete 2011 als Dozentin am ZHAW-Institut für Ergotherapie. Ein Jahr später übernahm sie die stellvertretende Leitung des Bachelorstudiengangs und gestaltete diesen in den folgenden sechs Jahren massgeblich mit. 2015 erhielt sie für das Konzept der Studierendenbegleitung im Ergotherapiestudium den ZHAW-Lehrpreis – gemeinsam mit der Dozentin Sabine Hendriks. Vor ihrer Anstellung an der ZHAW war Maren Kneisner an mehreren deutschen Hochschulen als Dozentin und Leitungsperson sowie als Ergotherapeutin in der Praxis tätig. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern im Kanton Zürich. Mehr über Maren Kneisner