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Von «Peers» lernen – prämierte Bachelorarbeit über Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung 

Der Förderpreis des ErgotherapeutInnen-Verbands Schweiz (EVS) ging dieses Jahr an Cécile Mönch und Larissa Zgraggen. Die beiden Absolventinnen befassten sich in ihrer Bachelorarbeit damit, wie Kinder angeleitet werden können, um Gleichaltrige mit Autismus-Spektrum-Störung in ihrer sozialen Interaktion zu stärken. 

Jedes Jahr kommen in der Schweiz rund 500 bis 800 Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung zur Welt. Für viele von ihnen stellt die soziale Interaktion eine grosse Herausforderung dar und beeinträchtigt sie in ihrer Partizipation. Studien zeigen, dass die Unterstützung gleichaltriger Kinder, sogenannter Peers, den Betroffenen helfen kann, Strategien für die soziale Interaktion zu entwickeln. Wie diese «Peer-Interventionen» aussehen könnten und wie Ergotherapeutinnen und -therapeuten dieses Wissen nutzen können, beleuchteten die Ergotherapie-Absolventinnen Cécile Mönch und Larissa Zgraggen in ihrer Bachelorarbeit. 

Praxisnaher «Rundumschlag» 

Die Art und Weise wie Mönch und Zgraggen das komplexe Thema bearbeitet hatten, überzeugte die Jury des EVS-Förderpreises. Sarah Zindel, Vorstandsmitglied der Sektion Zentralschweiz, die den Preis am Tag der Bachelorarbeiten des ZHAW-Departements Gesundheit überreichte, schwärmt: «Cécile Mönch und Larissa Zgraggen befassten sich vertieft mit diversen Ansätzen von Peer-Interventionen und schufen einen guten Überblick, der die Arbeit sehr praxisnah macht.» Damit setzten sich die beiden Studentinnen gegen zwei weitere Arbeiten durch, die ebenfalls anonymisiert in der engeren Auswahl waren und von der Jury basierend auf einem Kriterienkatalog geprüft wurden. 

Beeindruckt von Mönch und Zgraggen war ebenfalls Beate Krieger, die das Thema als Inhaberin einer Pädiatrie-Praxis eingereicht und die Bachelorarbeit begleitet hatte. Die Studentinnen hätten keinen Aufwand gescheut und sogar einen Online-Kurs absolviert, um mehr über die Peer-Interventionen zu erfahren. Letztlich sei ihnen ein «riesiger Rundumschlag» geglückt, auf den sie in ihrer Arbeit kompakt und vielschichtig eingehen. Neben der Instruktion der Peers gehöre dazu auch die Berücksichtigung des sozialen Umfelds bei den Interventionen, also Lehrpersonen, Eltern der Peers und Eltern der Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung.

Wissen aus 42 Abschlussarbeiten

Das Werk von Mönch und Zgraggen war jedoch nicht die einzige gute Bachelorarbeit, betonte die Dozentin Daniela Senn am Tag der Bachelorarbeiten. Insgesamt 42 Bachelorarbeiten waren 2021 am Institut für Ergotherapie verfasst worden. Dabei gratulierte Senn allen Absolventinnen und Absolventen herzlich für ihr Engagement und Herzblut sowie das Wissen, das sie mit den Zuschauerinnen und Zuschauern geteilt hatten. Wissen, das teilweise direkt zurück in die Praxis flösse. So etwa bei den 26 Bachelorarbeiten, deren Themen – wie dasjenige von Mönch und Zgraggen – von Partnern aus der Praxis, der Forschung oder vom Berufsverband eingereicht worden waren. Diese Gelegenheit könnten in Zukunft auch noch weitere Praxisinstitutionen nutzen, so Senn. 

Eine Auswahl aller Bachelorarbeiten von 2021 wird im Herbst auf der digitalcollection der ZHAW aufgeschaltet.