Eingabe löschen

Kopfbereich

Schnellnavigation

Hauptnavigation

Ulcus Cruris

Das Auftreten von rezidivierendem Ulcus Cruris - die Beziehung zu Selbstwirksamkeitserwartung, sozialer Unterstützung und Lebensqualität sowie die Sicht von Betroffenen - eine Mixed Method Studie

Die Gesundheitsversorgung des Patienten mit Ulcus Cruris (UC) stellt hohe Anforderungen an die Patienten, Angehörige und das Fachwissen des Gesundheitspersonals. Die Faktoren, die zu einem UC führen, sind vielfältig und oft leben viele Menschen jahrelang mit einem UC. Im Rahmen dieser Studie wird Wissen über die Faktoren die mit dem Wiederauftreten eines UC assoziiert sind sowie die persönlichen Perspektiven der Patienten um dieses Wiederauftreten erarbeitet werden.

Hintergrund

Das Ulcus Cruris ist mit 60% die weltweit am schlechtesten heilende aller Wunden. Die Ulcus Cruris Wunden benötigen Monate bis Jahre bis sie abgeheilt sind. Zudem haben sie eine Tendenz zu rezidivieren. Nebst der Therapietreue zu den präventiven Massnahmen wird auch die Therapietreue zur Wundversorgung als massgeblicher Faktor zur langandauernden Abheilung von Ulcus Cruris und zur Vermeidung von Komplikationen angesehen.

Zurzeit liegen keine Untersuchungen vor, die die Rezidivrate selbst, die Beziehung zwischen Rezidivrate und Selbstwirksamkeitserwartung, gesundheitsbezogene Lebensqualität beziehungsweise sozialer Unterstützung untersuchen. Zudem ist auch nicht bekannt, welche Sichtweise betroffene Patienten zur Entstehung eines Rezidivs haben. Deshalb wird mit dieser Studie primär die Beziehung zwischen dem Auftreten eines ersten Ulcus Cruris - Rezidives und der Selbstwirksamkeitserwartung untersucht. Sekundär wird die Beziehung zwischen dem Auftreten eines ersten Rezidives und der sozialen Unterstützung und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (VLU-QoL) quantifiziert. Zusätzlich wird die Sichtweise der vulnerablen Patienten mit langandauernden, rezidivierenden Ulcus Cruris exploriert.

Methode

Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird ein exploratives sequenzielles Mixed Method Design verwendet. Rekrutiert werden 144 Patienten aus Wundambulatorien von fünf Akutzentren, die den Einschluss und Ausschlusskriterien entsprechen. Die Daten zur Selbstwirksamkeitserwartung, sozialen Unterstützung sowie gesundheitsbezogen Lebensqualität werden alle drei Monate über einen Zeitraum von zwölf Monaten erhoben. Bei den ersten 30 Patienten mit einem Rezidiv werden semistrukturierte Interviews durchgeführt.

Für Teilnehmer dieser Studie gelten folgende Einschlusskriterien:

  • innerhalb der letzten zwei Wochen abgeheiltes primäres venöses Ulcus Cruris
  • Epithelisation der Wunde über einen Zeitraum von zwei Wochen
  • Ankle Brachial Pressure Index (ABI) zwischen 0.8 und 1.3
  • Alter über 18 Jahre
  • der deutschen Sprache mächtig

Analyse

Eine deskriptive Analyse der sozio-demographischen und klinischen Variablen wird durchgeführt. Die Haupthypothese über die Beziehung zwischen der Selbstwirksamkeitserwartung und dem Auftreten eines Rezidivs wird durch einen T-Test geprüft. Für die Identifizierung von unabhängigen Risikofaktoren für das Auftreten eines Rezidivs wird die logistische Regression als multivariables Verfahren eingesetzt. Die qualitativen Interviews werden nach dem Prinzip der Grounded Theory nach Charmaz analysiert.

Erwarteter Nutzen

Mit diesem Forschungsprojekt soll neues Wissen über die Faktoren die mit dem Wiederauftreten eines Ulcus Cruris assoziiert sind sowie die persönlichen Perspektiven der Patienten um dieses Wiederauftreten erarbeitet werden. Dieses neue Wissen wird gezielte Interventionen zur Reduktionen von Rezidiven erlauben, die durch die Betroffenen selbst oder durch professionelle Pflegende ausgeführt werden. Da sowohl die persönlichen als auch die sozialen und ökonomischen Kosten des Ulcus Cruris hoch sind ist eine Reduktion der Rezidiv-Rate für die einzelnen Betroffenen und auch die Gemeinschaft von Wichtigkeit.

Projektorganisation

Projektleiter

Dr. Sebastian Probst, DClinPrac, RN
Sebastian Probst arbeitet als Projektleiter und Dozent am Institut für Pflege. Nach der Pflegeausbildung in Zürich erwarb er seinen Master of Science in Nursing an der Universität Basel und seine Promotion (Doktorat in Pflegewissenschaft) an der University of Surrey, UK. Sebastian Probst ist in mehreren Forschungsprojekten der ZHAW involviert, beispielsweise arbeitete im Projekt «Fusspflege bei Diabetikern», das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert wird, mit. Erst kürzlich stellte er als Projektleiter mit einem europäischen Projektteam eine europäische «Guideline zur Pflege von malignen Wunden» fertig. Er ist national und international im Gebiet der Wundpflege tätig.

Projektdauer: 1. Dezember 2014 – 30. November 2017

Projektpartner

  • Spital Bülach
  • Spital Zollikerberg

Website: www.zhaw.ch/gesundheit/ulcer

Sponsoren: BSN medical, Hamburg

 

Projektpartner und Sponsoren

Projektpartner

  • Spital Bülach
  • Spital Zollikerberg