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Akademischer Anschluss für die Gesundheitsberufe

Mit dem neuen Doktoratsprogramm «Care and Rehabilitation Sciences» der Universität Zürich und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften können die Absolventinnen und Absolventen der Fachhochschul-Gesundheitsberufe Ergotherapie, Hebammen und Physiotherapie erstmalig in der Schweiz promovieren. Damit schliesst sich für diese Berufe eine Lücke in der Nachwuchsförderung.

Doktoratsprogramm für die Gesundheitsberufe Ergotherapie, Hebammen und Physiotherapie

Masterabsolventinnen und -absolventen von Fachhochschulen haben in der Regel die Möglichkeit, in ihrem Studienfach ein Doktorat an einer Schweizer Universität zu absolvieren. Das duale Bildungssystem der Schweiz funktioniert also bis in die Spitze: Nicht so für die Gesundheitsberufe. Anders als im Ausland konnten Gesundheitsfachleute, die an einer Fachhochschule in der Schweiz studiert haben, bisher kein Doktorat an einer heimischen Universität absolvieren. Eine Ausnahme bildeten die Pflegewissenschaften. Damit sich aber Ergotherapeutinnen, Hebammen oder Physiotherapeuten für Forschungspositionen an Fachhochschulen qualifizieren konnten, mussten sie bis anhin ihr Doktorat an einer ausländischen Hochschule oder Universität erlangen oder eine Einzelfallregelung mit einer Schweizer Universität aushandeln.

Aufwertung der Gesundheitsberufe

Mit dem neuen Doktoratsprogramm «Care and Rehabilitation Sciences», das die Medizinische Fakultät der Universität Zürich (UZH) zusammen mit dem ZHAW-Departement Gesundheit entwickelt hat, können nun erstmalig auch Ergotherapeuten, Hebammen und Physiotherapeutinnen in der Schweiz promovieren. Für Andreas Gerber-Grote, Direktor des ZHAW-Departements Gesundheit, schliesst sich damit eine Lücke in der Nachwuchsförderung: «Mit dem neuen Doktoratsprogramm können unsere Master-Absolventinnen an der Universität Zürich einen Doktortitel erwerben und sich damit für Forschungs- und Dozentenstellen in ihren Gesundheitsberufen qualifizieren. Das macht die Gesundheitsberufe weiter attraktiv und wirkt nicht zuletzt dem Fachkräftemangel entgegen.»

Stärkung der angewandten Gesundheitsforschung

Neben der Nachwuchsförderung wird mit dem Doktoratsprogramm «Care and Rehabilitation Sciences» auch die Forschung in den Gesundheitsberufen gestärkt. Der Forschungsfokus liegt bei der Prävention, der ambulanten oder stationären Versorgung, der Rehabilitation und der Verbesserung von Interventionen und Therapien. Denn wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Interventionen sind Voraussetzung dafür, dass diese langfristig noch finanziert werden. Für die Universität Zürich und die Medizinische Fakultät ist die Integration von Medizin und Gesundheitsberufen auch nach dem Studium im Bereich der Doktorate im Sinne der Weiterführung der Interprofessionalität wesentlich. «Mit dem Einbezug von Medizin und Gesundheitsberufen in einer umfassenden Forschung über den gesamten Patientenweg ergeben sich vielfältige Perspektiven für neue, patienten-zentrierte Forschungsansätze», sagt Claudia Witt, Professorin und Prodekanin Interprofessionalität der Medizinischen Fakultät der UZH.

In drei Jahren zum Dr. sc. med.

Das Doktoratsprogramm besteht aus Pflicht- und Wahlmodulen im Rahmen von mindestens 16 ECTS-Punkten, aus der eigentlichen Forschungsarbeit und der Promotionsprüfung. Es dauert Vollzeit in der Regel mindestens drei Jahre. Voraussetzung für die Bewerberinnen und Bewerber von den Fachhochschulen ist ein Masterabschluss in einem Gesundheitsberuf nach dem Schweizer Gesundheitsberufegesetz oder aber ein universitärer Masterabschluss, der zum Beispiel nach einem Fachhochschul-Bachelor mit Passerelle erlangt wird. Ein Masterabschluss mit 90 ECTS-Punkten bedarf einer Nachqualifikation im Umfang von 30 ECTS-Punkten an einer Schweizer Universität oder ETH. Wird das Programm erfolgreich absolviert, verleiht die Medizinische Fakultät der Universität Zürich den Titel Dr. sc. med.

Unterstützung von swissuniversities

Das Doktoratsprogramm «Care and Rehabilitation Sciences» steht den Masterabsolventinnen und -absolventen aller Fachhochschulen Gesundheit in der Schweiz ab sofort offen. Es ist Teil der Programmreihe zur Entwicklung des dritten Zyklus an Hochschulen, die von swissuniversities, dem Dachverein aller Schweizer Hochschulen, gefördert wird. Im dritten Zyklus sollen mit innovativen Formen von hochschultypen-übergreifender Vernetzung und Zusammenarbeit die Qualität und Attraktivität der Doktoratsausbildung gestärkt, gute Karrierebedingungen für Doktorierende geschaffen und die Forschung an den Hochschulen gestärkt werden. 

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