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ADHS-Studie der Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften ist veröffentlicht

Die von der Regierung bei der ZHAW bestellte Studie zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen im Kanton Zürich kommt zum Schluss: ADHS wird zum Teil vorschnell diagnostiziert und die Zahl der Ritalin-Abgaben ist gewachsen. Dass diese in vielen Fällen sinnvoll sind, bestreiten befragte Fachleute aber kaum.

Gemäss der Studie der Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften der ZHAW erhielten 2012 rund 3'000 Kinder Ritalin – doppelt so viele wie noch 2006. Die Zahl liegt unwesentlich über dem schweizweiten Durchschnitt.

Die Studie wurde vom vom Regierungsrat in Auftrag gegeben und kam unter anderem zum Schluss, dass die Fallzahlen von 2006 bis 2010 stark zugenommen und sich dann stabilisiert hätten. Das Medikament wurde zudem rund dreimal häufiger Jungen verschrieben als gleichaltrigen Mädchen. Die Gründe für den starken Anstieg der Fälle wurde in der Studie nicht untersucht, die Verfasser mutmassen aber, dass sich womöglich die Chance erhöht hat, dass Kinder mit ADHS überhaupt erfasst und behandelt werden. Denkbar sei allerdings auch, dass heute mehr ADHS-Fälle medikamentös behandelt und dabei andere Therapieformen – Psychotherapie, Homöopathie oder Ergotherapie – verdrängt werden.

Die in der ZHAW-Studie befragten Fachleute sagten, der Begriff werde "überstrapaziert". Dabei komme es zu vorschnellen Diagnosen, wenn Kinder nicht der Norm entsprächen. Allerdings bezweifelten die Fachleute auch nicht, dass Ritalin bei sorgfältig diagnostizierten ADHS-Fällen sinnvoll eingesetzt werden kann. Die Studie kommt auch zum Schluss, dass sich die betroffenen Eltern gut beraten fühlen.

NZZ-Artikel zur ADHS-Studie(PDF 149,6 KB)

Gesamte Studie "Behandlung von ADHS bei Kindern und Jugendlichen im Kanton Zürich"(PDF 1,6 MB)

Kontakt:

Peter Rüesch, Leiter Fachstelle Gesundheitswissenschaften, ZHAW Departement Gesundheit, Winterthur
T: +41 58 934 63 09, peter.rueesch@zhaw.ch