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Wiederansiedlung von Cypripedium calceolus (einheimischer Frauenschuh) im Schlipf, Zuckenriet (SG)

Auf einen Blick

Beschreibung

Der einheimische Frauenschuh ist eine der grössten und zugleich relativ seltenen Orchideenarten der Schweiz. Es ist die einzige heimische Cypripedium-Art in Europa und in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet (Spanien bis Japan) bedroht und darum CH-geschützt. Ihr typischer Lebensraum (lichte Föhren- Fichten- oder Buchenwälder) ist durch Intensivierung der Landwirtschaft, Überbauung oder Verbuschung weiterhin in ständigem Rückgang. Auf der Roten Liste ist das Cypripedium calceolus als verletzlich, im Mittelland als stark gefährdet eingestuft (Moser, et al., 2002). Es gibt deshalb grosse Anstrengungen, die Rückgänge dieser Art zu verringern und ihre Habitate zu schützen. Dabei wird auch versucht, bestehende Populationen zu stärken oder ehemalige Populationen wieder anzusiedeln. Die Vermehrung dieser Art erweist sich als schwierig und langwierig. Die Entwicklung des Cypripediums von Samen bis hin zu einer blühenden Pflanze beträgt zwischen 8 und 10 Jahren. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil befasst sich seit Jahren mit der Vermehrung von Cypripedium calceolus und anderen einheimischen Orchideenarten. Sie arbeitet am Erhalt der bedrohten Pflanzen und setzt die vermehrten Pflanzen gezielt in Ansiedlungs- bzw. Wiederansiedlungsprojekten ein.

Das Gebiet Schlipf in Zuckenriet ist ein ehemaliger Cypripedium calceolus – Lebensraum. Dies bestätigt die letzte existierende Cypripedium-Pflanze am Waldrand. In dem 3-Parzellen-Gebiet finden sich noch weitere Orchideenarten, welche zum Teil ebenfalls auf der “Roten Liste der bedrohten Pflanzen der Schweiz“ stehen. Die Parzellen „Im Schlipf“ und „Waldrand Purpurorchis“ befinden sich im Moment in  einer weit fortgeschrittenen Wald-Sukzession und dominieren die Flächen deutlich mit Spontan-Vegetation, vor allem mit Eschen (Fraxinus excelsior) und Ahornarten (Acer sp.)  Aus pflanzensoziologischer Sicht der betroffenen Orchideenarten sind die Lichtverhältnisse in den zwei Parzellen als dunkel zu bezeichnen.


Projektziele

Das Gebiet Schlipf sowie der Waldrand „Purpurorchis“ und die Waldfläche „Waldhyazinthe“ wieder als stabile Orchideen-Lebensräume existieren.

  • Um das lokale Vorkommen zu sichern muss die Individuenzahl des Frauenschuhs (Cypripedium calceolus) deutich erhöht werden.


  • Die Parzellen „Im Schlipf“ und „Waldrand Purpurorchis“ sollten stark ausgelichtet werden.

  • Die vorhandenen Cypripedium-Begleitbäume wie die Föhre (Pinus sp.) und Buche (Fagus sylvatica) sollen gefördert werden.

  • Die Bodenvegetation soll von störend-invasiven, bodendeckenden Pflanzen wie z.B. der Brombeere (Rubus sp.) und Waldrebe (CLematis sp.) befreit werden.

Die Resultate und die darauf basierenden Massnahmen des in Situ- und in Vitro- Förderungsprojektes

dieser Orchideenarten sollen für weitere Artenförderungsprojekte dieser komplex interagierenden

Pflanzenfamilie dienen.