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Lösungen für den Verkehr von morgen

Im Rahmen des EU-Projekts OPTIMISM hat die ZHAW School of Engineering zusammen mit acht weiteren Forschungspartnern die zukünftige Entwicklung der Mobilität untersucht. Im Zentrum stand die Frage, wie ICT-Lösungen nachhaltige Mobilität fördern können. Das Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE) hat in zweijähriger Forschungsarbeit die Zukunftstrends analysiert und Empfehlungen für Politik und Planung erarbeitet.

Wirtschaft und Bevölkerung wachsen stetig und damit auch die Anforderungen an die Mobilität. Das Verkehrsaufkommen nimmt vor allem in den bevölkerungsreichen Regionen zu. Die Folge sind Engpässe im Personenverkehr, eine erhöhte Umweltbelastung sowie steigende Kosten. Neue Technologien, insbesondere der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT), sollen einen Weg aus diesem Dilemma weisen. Im Rahmen des europäischen Gemeinschaftsprojekts OPTIMISM nahm das Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE) gemeinsam mit Vertretern aus der internationalen Forschung und der Transportbranche während zweier Jahre die Entwicklung der Mobilität in Europa genau unter die Lupe. Das gesamte Verkehrssystem, die Nachfrageentwicklung, Mobilitätsbedürfnisse und -verhalten wurden für diverse europäische Länder analysiert, um Empfehlungen für Politik und Unternehmen im Hinblick auf eine CO2-Reduktion zu geben. „Unser Ziel war es, zukunftsfähige Lösungen für eine ökologisch verträgliche, gesellschaftlich lebbare und wirtschaftlich tragfähige Mobilität zu identifizieren“, erklärt Dr. Merja Hoppe die Arbeit des INE. „Der Fokus lag dabei insbesondere auf dem Potenzial neuer ICT-Anwendungen im Personenverkehr.“

Viele Faktoren und Megatrends
OPTIMISM steht für “Optimising PassengerTransport Information to Materialise Insights for Sustainabe Mobility”. In einem ersten Schritt haben Dr. Merja Hoppe und ihr Team diverse Nachfragefaktoren wie Wirtschaftsentwicklung, Einkommen und Altersstruktur zusammengetragen. In Kombination mit Angebotsfaktoren wie Verkehrsinfrastruktur, Autobesitz oder Mobilitätskosten liessen sich so Wechselwirkungen analysieren und ihr Einfluss für den Passagierverkehr und Mobilitätsmuster der Zukunft ablesen. Auch wichtige globale Megatrends, welche die Anforderungen an den Verkehr in den nächsten Jahren grundlegend verändern werden, wurden identifiziert und dabei berücksichtigt. Dazu zählen beispielsweise die demographische Alterung, die zunehmende Urbanisierung oder auch die Wissensgesellschaft und -ökonomie in Europa.

Angebot ändert Mobilitätsverhalten
Vor dem Hintergrund der globalen Vernetzung und Weiterentwicklung von Verkehrstechnologien beschleunigt sich der Wachstumsprozess zusätzlich und das Verkehrssystem wandelt sich grundlegend. „Mit zunehmenden Distanzen, Frequenzen und Geschwindigkeiten im Verkehr steigen auch die Lasten“, so Hoppe. „Neue ICT-Anwendungen können dazu beitragen, die Mobilität auch weiterhin zu gewährleisten und zugleich nachhaltig zu gestalten.“ Die ICT bietet Möglichkeiten, Verkehrsträger miteinander zu kombinieren. „Grosses Potenzial haben Technologien, die eine Verknüpfung von Verkehrsmitteln zum Beispiel per Echtzeitinformationen über das gesamte Verkehrsangebot liefern“, so Hoppe. „Unter Berücksichtigung von Verspätungen und der Kombination von Bus, Bahn, Taxi, Carsharing und E-Bike könnten die Verkehrsteilnehmer jederzeit kurzfristig über ihren Weg entscheiden – eine Form individueller Mobilität ohne eigenes Auto.“ Langfristig lassen sich mit derartigen Angeboten das Mobilitätsverhalten und die Nachfragemuster ändern – dem Forschungsbericht zufolge könnte dadurch die Nutzung des Automobils gar um bis zu elf Prozent sinken. Voraussetzung sind aber neben technologischen Innovationen auch politische Unterstützung, günstigere Rahmenbedingungen und ein gesellschaftlicher Wandel.

Mehr zu diesem und anderen Projekten des INE im Bereich Mobilität und Transport finden Sie auf diesem Blog: http://blog.zhaw.ch/mobine

Offizielle Website des EU-Projekts OPTIMISM: www.optimismtransport.eu