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Fünf Fragen an Armin Züger, Leiter Internationales

Als Student belegte er einst selber ein Auslandssemester in London. Heute setzt er sich für das internationale Netzwerk und das Ansehen der ZHAW School of Engineering im Ausland ein. Wie er dabei vorgeht und warum er allen Studierenden das neue Internationale Profil empfiehlt, verrät Armin Züger im Interview.

Herr Züger, Sie waren federführend bei der Lancierung des neuen Internationalen Profils. Was muss man darunter verstehen?
Wir bieten neu in sechs Bachelorstudiengängen nach dem ersten Studienjahr die Möglichkeit, das Studium im Internationalen Profil fortzusetzen. Wer sich für dieses Angebot entscheidet, absolviert bestimmte Module in den Kernfächern auf Englisch und reist für ein Semester oder Praktikum ins Ausland. Es ist auch möglich, die Bachelorarbeit im Ausland zu schreiben. Die Studierenden eignen sich auf diese Weise die englische Fachterminologie und Kompetenzen in der interkulturellen Verständigung an.

Nicht alle Studierenden träumen von einer internationalen Karriere. Warum empfehlen Sie dennoch allen das Internationale Profil?
Rein fachlich unterscheiden sich die beiden Wege nicht. Auch Studierende ohne Internationales Profil sind hervorragend ausgebildete Ingenieure. Diejenigen, die sich für das Internationale Profil entscheiden, haben aber zweifellos Vorteile in Bezug auf ihre Berufsaussichten. Heute muss man nicht mehr bei einem Grossunternehmen arbeiten, um mit einem internationalen Umfeld konfrontiert zu werden. Schweizer KMU im High-Tech MEM-Bereich (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) exportieren rund 75 Prozent ihrer Produkte ins Ausland. Viele erfolgreiche KMU sind heute weltweit tätig und dieser Trend wird weiter zunehmen, sodass das Internationale Profil ganz bestimmt eine gute Wahl ist. Die Wirtschaft ist globalisiert und Englisch die gebräuchliche Sprache, um sich interkulturell zu verständigen.

Mit der Einführung des Internationalen Profils ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Wie geht es nun weiter?
Weil wir selber bisher über kein englischsprachiges Angebot für Gaststudierende verfügten, war mit Hochschulen im englischsprachigen Raum nur wenig Austausch möglich. Das ist nun anders und die ZHAW School of Engineering hat damit einen grossen Schritt nach vorne getan. Nun gilt es, das vorhandene Netzwerk an internationalen Kontakten weiter auszubauen. Neben dem englischen Sprachraum bieten auch gerade in Nord- und Osteuropa viele Hochschulen englischsprachigen Unterricht an. Wir konnten in Europa bereits zahlreiche Partnerschaften schliessen und wollen unsere Bemühungen nun auch in Übersee intensivieren. Damit meine ich nicht nur die USA, sondern auch Asien. In Thailand und Südkorea haben wir bereits Kontakte geknüpft. Gerade Südkorea ist stark am amerikanischen Modell ausgerichtet, was die Kooperationen erleichtert. In China gestaltet sich das etwas schwieriger. Interessant ist auch Singapur, wo hervorragende Universitäten zu finden sind.

Worauf ist bei Pflege und Ausbau dieses internationalen Netzwerks zu achten?
Wir suchen uns natürlich nicht wahllos irgendwelche Partner aus, sondern gehen nach einem strengen Kriterienkatalog vor. Ganz wichtig ist dabei die Qualität der Hochschule, die wenn möglich äquivalent zu unserer eigenen sein sollte. Von grosser Bedeutung ist auch der Ruf der jeweiligen Hochschule im eigenen Land. Zudem sollte der Standort für unsere Studierenden attraktiv sein und auch der Strategie des Bundes entsprechen, der beispielsweise Kontakte nach Südostasien begrüsst. Ein weiteres Kriterium ist das fachliche Angebot der Hochschule. Dieses sollte vergleichbar sein mit dem, was bei uns gelehrt wird.

Muss man sich angesichts der steten Internationalisierung bereits damit vertraut machen, dass an der ZHAW School of Engineering bald nur noch auf Englisch unterrichtet wird?
Nein, dazu wird es nicht kommen. Bei aller Internationalisierung sollten wir durchaus unseren Wurzeln treu bleiben. Wichtig ist aber, dass man sich gleichzeitig auch öffnet und Studierenden aus anderen Ländern die Möglichkeit bietet, bei uns ein Semester als Gast zu verbringen. Man darf nicht vergessen, dass die Schweiz im Ausland als Innovationsland und Vorbild wahrgenommen wird und auch wirtschaftlich betrachtet ein hohes Ansehen geniesst. Dieser Rolle sollten wir deshalb auch in Bezug auf unsere Ausbildungsmöglichkeiten gerecht werden. Die heimkehrenden Studierenden werden in ihrer späteren Karriere zu wichtigen Botschaftern für die Schweiz.

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