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Digital-Offensive für das Mobilitäts- und Logistikstudium

Die Mobilitäts- und Logistikbranche steht vor einem Wandel, vor allem mit der voranschreitenden Digitalisierung. Der Markt verlangt nach Ingenieurinnen und Ingenieuren, die entsprechende Kompetenzen mitbringen. Thomas Sauter-Servaes, Studiengangleiter Verkehrssysteme, erklärt, wie Studierende auf diese Herausforderungen vorbereitet werden.

Thomas Sauter-Servaes leitet den Studiengang Verkehrssysteme an der ZHAW School of Engineering.

Aus aktuellem Anlass: Wie hart trifft die Pandemie Ihre Absolventinnen und Absolventen?
Thomas Sauter-Servaes: Ich wundere mich selbst: Der Markt ruft nach Verkehrsingenieurinnen. Trotz Corona erreichen mich mehr Stellenausschreibungen für meine Studienabgänger als vor der Pandemie. Und das sind aus meiner Sicht erst die Vorboten einer weiter steigenden Nachfrage.

Für alle, die das Verkehrssysteme-Studium noch nicht so gut kennen: An wen richtet sich das Studienangebot?
Eine Stärke des Studiengangs ist sicherlich das breite Spektrum an Vorbildungen, mit denen die Studierenden starten. Neben der klassischen Ingenieurklientel mit technischer Berufsmaturität haben viele meiner Studierenden eine kaufmännische Berufsmatur oder gymnasiale Matur absolviert. In diesem interdisziplinären Schmelztiegel entstehen immer wieder tolle Denkansätze.

Und dies nun verstärkt digital?
Ja, auch im Bereich Mobilität und Logistik gewinnen digitale Tools stark an Bedeutung. Die Berufsbefähigung spielt für uns eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Lehrinhalte. Also haben wir im Dialog mit unseren Wirtschaftspartnern überlegt, welche Digitalkompetenzen unsere Absolventinnen und Absolventen zukünftig benötigen.

Das Ergebnis der Überlegungen ist das neue Digital Mobility Lab. Wie muss ich mir dieses Labor vorstellen?
Kernaufgabe des Labors ist es, unseren Studierenden von überall einen einfachen Zugriff auf die in der Praxis am weitesten verbreiteten Software-Anwendungen im Verkehrssektor zu geben. So können sie sich bequem von Zuhause im Lab einloggen und die leistungsstarken Applikationen sofort nutzen – ohne einen eigenen Hochleistungsrechner zu besitzen und ständig Updates durchführen zu müssen.

Aber eine Einführung in die digitalen Werkzeuge erhalten die Studierenden schon, oder?
Sicher und wir versuchen dabei bewusst, viele Tools in verschiedenen Modulen einzusetzen. Dadurch wird die Software nicht nur aus unterschiedlichen Anwendungsperspektiven erläutert. Das Digital Mobility Lab wird zudem zu einem roten Faden, der die Fachmodule noch besser miteinander verknüpft.

Die künftigen Verkehrssystem-Absolventinnen und Absolventen sind also vor allem Software-Profis?
Nein, das Dozierenden-Team ist davon überzeugt, dass das sichere Bedienen der mächtigen Tools alleine nicht reicht. Die Studierenden müssen vor allem verstehen, was die digitalen Werkzeuge eigentlich berechnen. Nur so können sie die Resultate richtig interpretieren. Ohne das notwendige verkehrliche Hintergrundwissen nützen einem die besten Algorithmen nichts.

Welches Wissen wird denn da in Zukunft besonders gefordert sein?
Der Studiengang heisst nicht ohne Grund Verkehrssysteme. Es geht darum, ein systemisches Denken für ein nachhaltiges Mobilitätssystem zu entwickeln. Dabei ist verkehrstechnisches Know-how immer noch wichtig. Aber andere Aspekte werden zunehmend relevanter, z.B. ökonomische, soziologische und juristische Kompetenzen. Dieses breite Fundament ergänzt um die Möglichkeit der individuellen Schwerpunktsetzung im letzten Studiendrittel wird von den späteren Arbeitgebern sehr geschätzt.