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Das E-SUP mit eingebauter Ladestation

Bisher war das Stand Up Paddling (SUP) auf Tagestouren mit einem Aktionsradius von etwa 20 bis 30 km pro Tag begrenzt. Nun wurde an der der ZHAW School of Engineering ein Stand Up Board entwickelt, das angetrieben mit Solarenergie auch längere Touren zulässt. Bereits der Prototyp sorgte für Aufsehen.

Stand Up Paddling hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Freizeitsport entwickelt. Ob auf Fluss, See oder Meer – die SUP Boards sind überall zu Hause. Allerdings liegen längere Touren mit den Boards bisher weniger im Trend, da sie der Paddlerin und dem Paddler viel Ausdauer abverlangen. Nun wurde an der ZHAW School of Engineering ein SUP Board entwickelt, dessen Antriebsenergie mit Photovoltaik (PV) gewonnen wird.

Mehr Energie für mehr Möglichkeiten

Grundlage des Prototyps ist ein aufblasbares, sogenanntes inflatable SUP Board. Dieses ist mit einer Schraube versehen, welche mit einem Elektromotor angetrieben wird. Der Elektromotor bezieht seine Energie von einer Batterie, welche wiederum durch die PV-Module auf dem Board aufgeladen wird. «Damit kann man Geschwindigkeiten bis zu acht Kilometer pro Stunde erreichen», sagt Hartmut Nussbaumer, Projektleiter des ZHAW-Instituts für Energiesysteme und Fluid-Engineering (IEFE). Er erklärt weiter: «Das entspricht durchaus der normalen Paddelgeschwindigkeit». Man kommt auf diese Weise also mit weniger Kraftaufwand weiter als mit gängigen SUP Boards oder kann streckenweise sogar komplett aufs Paddeln verzichten. Die Geschwindigkeit des PV SUP Boards lässt sich stufenlos regeln. Dies macht es möglich, dass auch unterschiedlich versierte Paddlerinnen und Paddler gemeinsam auf Tour gehen können – die einen mit mehr, die anderen mit weniger zugeschaltetem Zusatzantrieb. Neigt sich der Tag dem Ende zu und schlägt man sein Camp am Wasser auf, so kann man das PV-Modul vom Board abnehmen und als Stromquelle an Land nutzen. Die Herausforderung des Projekts war, die einzelnen Komponenten sowohl aufeinander als auch auf die ungewöhnliche Nutzungsumgebung abzustimmen und einen funktionsfähigen, vom Design her ansprechenden Prototyp zu konzipieren.

Grosse Nachfrage schon vor Serienproduktion

Auf die Idee, die Photovoltaik in diesem ungewöhnlichen Zusammenhang zu nutzen, kam Hartmut Nussbaumer schon vor über einem Jahr. «Das SUP Board hat die ideale Grösse, um mit Sonnenenergie die Reichweite zu vergrössern. Das eröffnet vollkommen neue Einsatzmöglichkeiten», erläutert er. In der White Wave AG aus Wädenswil hat Hartmut Nussbaumer einen interessierten Partner gefunden, um das Projekt umzusetzen. Unter der Marke Indiana SUP hat die White Wave AG den Prototyp bereits auf Fachmessen vorgestellt und damit viel Aufmerksamkeit erregt. Vor allem Anbieter von Gruppentouren sind interessiert. Sie können damit Sportler und Sportlerinnen ansprechen, die sich sonst nicht auf längere Touren einlassen würden. Vom Prototyp zum Serienprodukt müssen noch Modifikationen vorgenommen werden. Aber schon jetzt zeigt das Projekt, dass Forschung für die Photovoltaik neue Wege auch abseits ihrer üblichen Anwendungsbereiche eröffnen kann.