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School of Engineering

Auslandspraktikant Yannick van Til an der ZHAW School of Engineering: «Ich habe mich in Land und Leute verliebt»

Der 23-Jährige Yannick van Til aus Delft in den Niederlanden hat sich trotz Corona für ein fünfmonatiges Praktikum im Ausland entschieden. Im Interview spricht er über seine Arbeit am ZHAW-Institut für Energiesysteme und Fluid-Engineering (IEFE) und darüber, wie er die Schweiz für sich entdeckt hat.

Yannick van Til auf dem Männlichen ob Grindelwald.

Yannick van Til, wie gestaltete sich die Praktikumssuche unter erschwerten Bedingungen?

Als ich mich im Frühling 2020 auf die Suche nach einer herausfordernden Stelle machte, zogen viele Firmen ihre Angebote wegen des Coronavirus zurück. Zum Glück war die Schweiz eines der ersten Länder, die nach der ersten Welle wieder Stellen anboten. Der Bewerbungsprozess verlief dann so schnell und reibungslos wie nie zuvor.

Weshalb haben Sie sich für die ZHAW School of Engineering entschieden?

Die vom IEFE ausgeschriebene Stelle war für mich die interessanteste. Ich bin im Moment am Master in Erneuerbaren Energien. Vor meiner Masterarbeit wollte ich praktische Erfahrungen in einem anderen Land als den Niederlanden sammeln. Das IEFE bot die perfekte Gelegenheit dazu.

Beschreiben Sie Ihre Tätigkeit am Institut.

Meine Aufgabe war es, ein Modell zu programmieren, das komplexe Wärmepumpensysteme simuliert. Um das Modell zu validieren, habe ich Messungen an Nachbauten von Wärmepumpen im IEFE-Kältelabor durchgeführt.

Was haben Sie gelernt?

Das Praktikum hat mir eines aufgezeigt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich habe gelernt, selbstständig zu arbeiten und begriffen, dass ein Projekt auch aus dem Homeoffice problemlos funktionieren kann.

Wie haben Ihre Kolleginnen und Kollegen Sie am Institut aufgenommen?

Sie sind sehr offen und hilfsbereit. Solange es noch erlaubt war, verbrachten sie ihre Freitagabende am liebsten im «Schmalen Handtuch» – da war ich natürlich gerne mit dabei. Obwohl die meisten meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr gut Englisch sprachen, liessen sie keine Gelegenheit aus, mir Schweizerdeutsch beizubringen. Selbst mit Vorkenntnissen in Deutsch ist Schweizerdeutsch kniffliger, als man denkt!

Sie haben sich auch mit anderen IAESTE-Praktikantinnen und -Praktikanten ausgetauscht.

Ja, im September organisierte die IAESTE wöchentliche Treffen in und um Zürich für alle, die in der Gegend arbeiteten. Wir trafen uns in Bars oder in einem der schönen Pärke Zürichs.

Tönt, als hätten Sie sich vom Coronavirus nicht aufhalten lassen.

Zu Beginn waren die Fallzahlen tief. Als sie anstiegen, musste ich in der zweiten Hälfte des Praktikums von zuhause aus arbeiten. Aber darüber möchte ich mich nicht beschweren – ich spreche lieber darüber, was trotz Corona alles möglich war und weshalb meine Erlebnisse umso beeindruckender waren.

Erzählen Sie von diesen Erlebnissen.

Das erste IAESTE-Treffen im September fand an der Limmat statt – es war über 20 Grad warm und wir liessen uns ein Bad im Fluss nicht entgehen. Ich traf viele tolle Leute, mit denen ich von da an den grössten Teil meiner Freizeit verbrachte. Wir haben uns gegenseitig versprochen, das Beste aus unseren freien Wochenenden zu machen und die Schweiz zu erkunden. Tatsächlich habe ich von da an kein Wochenende mehr zuhause verbracht.

Was haben Sie gemacht?

Jede Woche einen anderen Ausflug: Wir haben Bern und Luzern besucht, waren oft in den Alpen wandern und sind im eiskalten Schmelzwasser des Oeschinensees geschwommen. Einer der Höhepunkte war eine Tour auf das Allalinhorn, zu der wir frühmorgens um 04:00 Uhr aufgebrochen sind und uns durch einen Meter Neuschnee gekämpft haben. Als der Winter kam, gingen wir selbstverständlich auch Skifahren – Gstaad, Engelberg und Scuol sind beeindruckende Skigebiete.

Würden Sie anderen Studierenden ein IAESTE-Praktikum am IEFE empfehlen?

Auf jeden Fall. Ich habe mich in das Land und die Leute verliebt und werde meine Abenteuer immer in bester Erinnerung behalten – das sollte Empfehlung genug sein! Ausserdem möchte ich bei Institutsleiter Frank Tillenkamp und bei meinem direkten Vorgesetzten Christian Stahel bedanken. Sie haben mich immer unterstützt und angeleitet.