Blauer Montag
Herbstsemester 2023: Positionen zur Architekturlehre

Wenn sich eines Tages die Absolventen einer Architekturschule nicht in den Büros verwerten lassen, dann wird die Schule einen grossen Schritt nach vorne gemacht haben.
Luigi Snozzi Architekt (*29.07.1932 Mendrisio – 29.12.2020 Minusio), Aphorismus, 1970
Vorträge
23. Oktober 2023 Kaschka Knapkiewicz und Axel Fickert - "... total von Gestern"
13. November 2023 Annette Spiro - Die Lehre ist ein Balanceakt
27. November 2023 Marc Loeliger und Barbara Strub - Räume dichten – Nachdenken über Zimmer
4. Dezember 2023 Franz Wanner und Gäste (Christian Martin, Clea Gross, Regula Zwicky) - Ludwig Wittgensteins Philosophie und Architektur
23. Oktober 2023, 18:00 Uhr, Blauer Saal
Kaschka Knapkiewicz und Axel Fickert - "... total von Gestern"
… seit 1983 interessieren wir uns insbesondere für:
Sustainability / Schönheit / Übergangsräume / Comics / Klima / Proportionen / Soziale Aneignung / Europäische Städte / Sozialräume / Brauchbarkeit / Gemütlichkeit / breit abgestützte Mitwirkung / Autonomie der Architektur / den Süden / Resilienz / Landschaft / Krimis / Haus und Garten / die Agglo / Wirtschaftlichkeit / Kitsch / Geschichte / den Stockalperpalast / Angemessenheit / Monumentalität / Humor / die Loggia

Der Wohnungsbau bildet von Beginn an einen Schwerpunkt ihrer gemeinsamen Arbeit und sie spezialisieren sich schon früh darauf, immer wieder neue Themen darin zu finden. In den letzten Jahren vertiefen sie in Büropraxis und Lehre vermehrt städtebauliche Themen, die in Bauten wie z.B. der Wohnsiedlung „Klee“ und den Projekten „Hornbach“ und „Vogelsang“ ihren deutlichen Ausdruck finden. Immer wieder arbeiten sie in Arbeitsgemeinschaften zusammen mit befreundeten Architekturbüros, wie Meili / Peter (Perrondächer des Hauptbahnhofs Zürich), einer ARGE mit Miroslav Šik und Miller Maranta (Resort Andermatt) und Miroslav Šik (Gartensiedlung Frohburg, Zürich) – aktuell in Bearbeitung.
Für ihr gemeinsames Werk erhalten sie 2005 vom BAK CH den Prix Meret Oppenheim und 2010 die Schelling Medaille der Schelling Architekturstiftung in Karlsruhe. Mehrere ihrer Bauten wurden ausgezeichnet, u.a. Prix Acier für Busterminal Rütihof und Erster Zürcher Genossenschaftspreis und Preis für gute Bauten der Stadt Zürich für die Wohnsiedlung Klee, weiter die Anerkennung vom Kt. Zürich 2023 für die Wohnsiedlung Hornbach im Seefeld, und verschiedene Hasen (Hochparterre) für die Wohnsiedlungen Lokomotive in Winterthur, Stadtrain ebenfalls in Winterthur, und die Wohnüberbauung Klee in Affoltern/ZH.
In den letzten Jahren wurden die Siedlungen Guggach II und Hornbach (beide in Zürich) sowie die Siedlung Vogelsang in Winterthur fertiggestellt - derzeit in Bearbeitung sind ein Wohnhaus in Uesslingen TG und ein Umbau eines Geschäftshauses an der Bahnhofstrasse in Zürich …
13. November 2023, 18:00 Uhr, Blauer Saal
Annette Spiro - Die Lehre ist ein Balanceakt
Der Unterricht im 1. Jahreskurs ist ein Abenteuer, ein Balanceakt zwischen dem Vermitteln von Grundwissen und dem Experiment mit ungewissem Ausgang. Grundlagen vermitteln heisst, das Wesentliche der Disziplin zu verstehen. Die elementaren Bausteine der Architektur und Konstruktion sind einfach und doch stellen sie die Fragen, mit denen sich selbst gestandene Architektinnen und Architekten ein Leben lang beschäftigen. Doch was wird die junge Generation in Zukunft beschäftigen? Und in welcher Welt wollen wir leben?

27. November 2023, 18:00 Uhr, Blauer Saal
Marc Loeliger und Barbara Strub - Räume dichten – Nachdenken über Zimmer
Barbara Strub und Marc Loeliger setzen sich in ihrer Arbeit seit knapp 25 Jahren intensiv mit verschiedenen Formen des Wohnen auseinander. In ihrem Vortrag „Räume Dichten – Nachdenken über Zimmer“ erzählen sie anhand der unterschiedlichen Zimmer für verschiedene Funktionen des Wohnens atmosphärisch dichte Wohngeschichten. Gleichzeitig hinterfragen sie die Form des klassischen Zimmers und untersuchen dessen historische Bedeutung und deren mögliche Dekonstruktion anhand ihrer Projekte.

4. Dezember 2023, 18:00 Uhr, Blauer Saal
Franz Wanner und Gäste (Christian Martin, Clea Gross, Regula Zwicky) - Ludwig Wittgensteins Philosophie und Architektur
Ein interdisziplinäres Gespräch über das Haus Wittgenstein mit Clea Gross (Architektin / ZHAW), Christian Martin (Philosoph, Universität Stuttgart), Franz Wanner (Bildender Künstler / ZHAW) und Regula Zwicky (Architektin / ZHAW).
«Die Arbeit an der Philosophie ist – wie vielfach die Arbeit in der Architektur – eigentlich mehr die Arbeit an Einem selbst. An der eigenen Auffassung. Daran, wie man die Dinge sieht. (Und was man von ihnen verlangt.)»
Am Ende war Ludwig Wittenstein unzufrieden mit seinem Haus an der Kundmanngasse in Wien. Dem Haus, das er für seine ältere Schwester in den Jahren 1926–1929 plante und realisierte, fehle das «ursprüngliche, wilde Leben». Stand er demnach kritisch zu seinem zweiten Bau – bereits 1914 liess sich der angehende Philosoph in Skyolden am Sognefiord eine architektonisch anspruchslose Blockhütte über einem Steinsockel errichten, die ihm als Studiolo für die Niederschrift seiner einzigen zu Lebzeiten publizierte Schrift diente, dem Tractatus logico-philosophicus –, so war ihm zumindest bewusst, wovon Architektur spricht: vom Leben.

Datum
Von: 23. Oktober 2023
Bis: 4. Dezember 2023
Ort
ZHAW, Campus Stadt-Mitte
Gebäude MC, Blauer Saal
Tössfeldstrasse 11
8400
Winterthur
Veranstalter
ZHAW Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen
Tössfeldstrasse 11
8401
Winterthur
+41 58 934 76 50
info.archbau@zhaw.ch
ZHAW Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen