ZHAW-Agri-PV-Forschungsanlage feierlich eingeweiht
Am 24. Oktober hat die ZHAW auf dem Campus Grüental in Wädenswil ihre neue Agri-Photovoltaik-Anlage eingeweiht. Mit Agri-PV lassen sich landwirtschaftliche Flächen doppelt nutzen. Die Anlage ist in der Schweiz die erste ihrer Art über einer Gemüse- und Ackerfläche. Die Eröffnungsfeier fand im Beisein von Bildungsdirektorin Dr. Silvia Steiner, ZHAW-Rektorin Prof. Dr. Regula Jöhl sowie zahlreichen Gästen aus der Landwirtschaft, der Energiebranche, von Forschungsinstitutionen, Ämtern, Verbänden und weiteren statt.
Das Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen hatte am 24. Oktober 2025 zur Eröffnung der Agri-PV-Anlage eingeladen. In ihrer Begrüssung betonte ZHAW-Rektorin Regula Jöhl die Pionierrolle, welche die ZHAW mit der Anlage einnimmt und welches klare Ziel sie damit verfolgt: Wissen schaffen und es direkt in die Praxis tragen. Mareike Jäger, Leiterin Forschungsgruppe Regenerative Landwirtschaftssysteme, nahm in ihrem Referat die Pionierrolle auf, denn bislang gäbe es keine Agri-PV-Anlage über Feldkulturen in der Schweiz. Doch genau dort liegt das grösste Potenzial bei Agri-PV, wie eine ZHAW-Studie aus dem Jahr 2024 zeigt. Prof. Jürg Rohrer, Leiter Forschungsgruppe Erneuerbare Energien, wies in seinem Referat darauf hin, wie wichtig die Photovoltaik für die Energiewende sei, da diese weltweit die tiefsten Kosten zur Stromerzeugung hat. In ihrem Grusswort erwähnte die Bildungsdirektorin Silvia Steiner ebenfalls den Pioniercharakter der Anlage. Zudem wies sie auf die Interdisziplinarität hin, die nötig gewesen sei, um die Anlage zu realisieren, und von der die Forschung nun profitieren werde. Danach ging es bei strahlendem Sonnenschein nach draussen zur Anlage, wo sich alle Teilnehmenden ein eigenes Bild der Anlage machen konnten.
Doppelte Nutzung, gegenseitiger Nutzen
Mit Agri-PV werden Nahrungsmittelproduktion und erneuerbare Energieerzeugung zum gegenseitigen Nutzen kombiniert. Noch ist aber einiges offen: Wie beeinflusst die partielle Beschattung durch die Solarmodule das Mikroklima und das Wachstum der Kulturen? Und welche Kombinationen von Anlagensteuerung, Aufstellung und Kulturart ermöglichen den besten Gesamtnutzen? Um diese Fragen zu beantworten, hat die ZHAW die Agri-PV-Anlage in Wädenswil aufgebaut und untersucht sie nun im praktischen Betrieb.
Die breite fachliche Aufstellung am Standort Wädenswil in Kompetenzen wie der klimaresilienten Landwirtschaft, dem Agroforst, der Hortikultur, der Bodenökologie sowie den erneuerbaren Energiesystemen mit dem Bau alpiner Solaranlagen und PV-Technologien auf Dachflächen machte die Verwirklichung der Anlage überhaupt erst möglich.
Facts & Figures zur Anlage
- Standort: ZHAW-Campus Grüental Wädenswil, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen
- Anlagedimension: 2000 m2 (40m x 50m)
- Anzahl PV-Module: 216 Stück
- Leistung: 151 kWp
- Stromerzeugung: ~225’000 kWh (entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 45 Einfamilienhäusern)
- Geplante Nutzungsdauer: mind. 20 Jahre
- Hersteller: REM TEC S.A.S., Frankreich
Weitere Informationen
- Baustart der ZHAW-Agri-PV-Forschungsanlage, Medienmitteilung vom 29. April 2025
- Agri-Photovoltaik könnte fünf Mal mehr Strom liefern als die Schweiz braucht, Medienmitteilung vom 2. September 2024
Kontakt
Mareike Jäger, Leiterin Forschungsgruppe Regenerative Landwirtschaftssysteme, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Departement Life Sciences und Facility Management, mareike.jaeger@zhaw.ch
Prof. Jürg Rohrer, Forschungsgruppe Erneuerbare Energien, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Departement Life Sciences und Facility Management, juerg.rohrer@zhaw.ch
Beatrice Huber, Media Relations, Departement Life Sciences und Facility Management, +41 58 934 53 66, beatrice.huber@zhaw.ch