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Die Darstellung von Religionen in Schweizer Massenmedien.

Zusammenprall der Kulturen oder Förderung des Dialogs?

Auf einen Blick

Beschreibung

Kurzzusammenfassung

Welche Rolle spielen die Massenmedien im Zusammenhang mit der Zunahme von öffentlichen Konflikten um Religion? Verschärfen sie die vorhandenen latenten Spannungen? Oder tragen sie durch eine angemessene Berichterstattung zur gegenseitigen Verständigung zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften bei? Dies sind zentrale Forschungsfragen, welche in diesem Projekt bearbeitet werden.

Zusammenfassung

Hintergrund
Die religiöse Landschaft der Schweiz befindet sich im Umbruch und ist geprägt durch eine zunehmende Pluralisierung. Dieser Prozess kann als Konkurrenz der Religionsgemeinschaften um verschiedene knappe Güter verstanden werden (u.a. öffentliche Aufmerksamkeit, Mitglieder, Legitimation). Diese Konkurrenz ist mit einem erheblichen Konfliktpotential verbunden und dies sowohl zwischen den Religionsgemeinschaften als auch im Verhältnis zu anderen gesellschaftlichen Akteuren wie dem Staat, der Wirtschaft oder dem Erziehungswesen. Welche Rolle spielen Massenmedien bei diesen Veränderungsprozessen? Inwieweit verschärfen sie durch eine einseitige und stereotype Berichterstattung die vorhandenen latenten Spannungen? Inwieweit tragen sie zur gegenseitigen Verständigung und zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens der verschiedenen Religionsgemeinschaften bei? Dies sind die zentralen Forschungsfragen, welche in diesem Projekt untersucht werden sollen.

Ziel
Zur Untersuchung dieser Forschungsfragen soll ein Multimethodendesign zum Einsatz gelangen, bei dem qualitative und quantitative Verfahren miteinander kombiniert werden: In einer ersten empirischen Phase werden qualitative Leitfadengespräche mit Religions- und Medienvertretern geführt zu den gegenseitigen Ansprüchen, aber auch zu realisierten Erfahrungen bei der Thematisierung von Religion in den Medien. Darauf aufbauend wird anschliessend eine quantitative Medieninhaltsanalyse in der deutschen und französischen Schweiz durchgeführt (TV, Tageszeitungen), in der die Erkenntnisse aus den Leitfadengesprächen einer empirischen Überprüfung unterzogen werden.

Bedeutung
Aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive ist sehr wenig bekannt über die Darstellung von Religionen in Massenmedien, insbesondere auch zur Situation in der Schweiz. Diese Wissenslücken sollen mit dem vorgeschlagenen Projekt geschlossen werden. Zusätzlich zu diesen wissenschaftlichen Zielen verfolgt dieses Projekt auch sozial-integrative Ziele: Die Ergebnisse aus den verschiedenen Teilprojekten sollen Hinweise auf Problemfelder der medialen Berichterstattung zum Thema Religion liefern und damit eine Grundlage für die Identifikation von Optimierungsbedarf und Qualitätsförderung sowohl auf Seiten der Religions- als auch Medienvertreter. Die Umsetzung der gewonnen Erkenntnisse ist in den Projektablauf integriert, der einen gemeinsamen Workshop für Religions- und Medienvertreter beinhaltet. Im Rahmen dieses Workshops sollen beide Seiten klare, aber auch realistische Erwartungen von den gegenseitigen Leistungsmöglichkeiten entwickeln. Der direkte Kontakt zwischen den beiden Gruppen sowie der geplante Weiterbildungskurs "Religionskommunikation" sollen das gegenseitige Verständnis fördern und schlussendlich zu einer Versachlichung der öffentlichen Diskussion über religionsspezifische Themen beitragen.

Weiterführende Informationen